Geschichten:Geld, Liebe und mehr Geld Teil 1

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5. Peraine 1042 BF, Wehrturm Hardenfels, Herrschaft Hardenfels
Die beiden Brüder, Wolfhelm und Firunwin, saßen an dem langen Tisch im Rittersaal des Wehrturms. Zwischen ihnen lag ein Schreiben von Ilmar in dem er seine Familie darüber in Kenntnis setzte, dass er vorhabe die Landvögtin, bei der er den Winter verbracht hatte, zur Frau zu nehmen. Eigentlich ein Grund der Freude - vor allem für Firunwin - und doch bereitete dieses Schreiben den beiden Männern kopfzerbrechen. Ilmar und seine Landvögtin hatten es sich nicht nehmen lassen eine Abschrift der Gästeliste mitzuschicken und diese Liste war lang. Natürlich durfte die engste Familie des Brautpaars nicht fehlen und die Etikette verlangte es die Baronin von Vellberg, wo der Traviabund begangen werden sollte, auch einzuladen. Gerne auch ein paar Freunde aber diese Liste enthielt die gesamten lebenden Mitglieder der Aarenhaupts, alle Niederadligen - sowohl Vellbergs als auch Zackenbergs! - und deren Kinder! Wie sollte man diese große Menge nur unterbringen und bewirten? Für Unterhaltung wollte auch gesorgt sein!
Firunwin schluckte und räusperte sich, "also... Ich hatte ja gehofft dass mein Ilmar eines Tages in den Stand der Ehe eintreten möge", er unterbracht seinen Satz um durchzuatmen.
"Aber auch, dass es günstiger werden würde". Stellte Wolfhelm abschließend fest, was sein Bruder nur nickend kommentierte.
"Das können wir uns nicht leisten! Nicht wenn wir danach nicht komplett verarmt sein wollen. Was glaubt eigentlich dein Sohn was wir sind? Wir sind Zackenlander! Jeden Heller, jede Silbermünze müssen wir genau abwägen, das Land schenkt uns nichts! Nicht wie diese verwöhnten Gören südlich des Darpats. Die können gerne Feste für zwei Baronien feiern, wir müssen schauen dass wir am Ende nicht ärmer als unsere Bauern sind!", Wolfhelm stockte hatte er sich schließlich in Rage geredet, verächtlich schnaubend zog er den Becher Bier zu sich und nahm einen großen Schluck.
Firunwin rieb sich unterdessen die Schläfe, "die Aarenhaupts werden sich sicherlich an den Kosten beteiligen und gemeinsam werden wir das schon hinbekommen", Firunwin blickte zuversichtlich auf die Gästeliste. "Selbst wenn sie die Hälfte übernehmen - was ich nicht zulassen werde! - müssen wir dennoch eine stattliche Summe bezahlen", das Familienoberhaupt lies sich in seinem Stuhl zurück fallen und strich sich durch den mächtigen Bart.
So saßen die beiden Männer da und schwiegen, blickten mal konzentriert auf die Gästeliste, mal weniger konzentriert. Dann blickten sie verzweifelt, niedergeschlagen und irgendwann blickten sie gar nicht mehr auf das Pergament. Eher zu sich, als an Wolfhelm gerichtet, erhob Firunwin seine Stimme, "was wäre wenn wir Salix fragen? Der hat ein Händchen für Geld, hat wohl gut am Holzhandel verdient und sollte nun ein gutes Auskommen beim Baron haben!", Wolfhelm schüttelte langsam den Kopf, "was soll der machen? Er wird kaum genug angehäuft haben um uns helfen zu können", brummte der Ältere von beiden.
"Fragen sollten wir dennoch. Ich weiß, er ist etwas eigen aber er ist ein Hardenstatter! Und wir Hardenstatter helfen uns gegenseitig denn wir wissen dass man nur gemeinsam in den Zacken überleben wird!", Firunwin war während seiner Rede unbemerkt aufgestanden und stützte sich an der Tischkante ab während er seinem Bruder tief in die Augen blickte. Dieser begann dann langsam zu nicken und zu brummen.