Geschichten:Garetia Superior – Erfolgreiche Jagd

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An einer alten Henkerseiche unweit der Pfalz Kaiserley, Ende Ingerimm 1041 BF:

Im Mondenschein traten eine Handvoll Männer und Frauen auf eine auf einem kleinen Hügel stehende Henkerseiche zu. Viele mochten hier schon ihr Leben gelassen haben. Hingerichtet! Schuldige, Unschuldige, der Baum kannte diesen Unterschied nicht. Unzählige Schreie der Verzweifelten Seelen, für die es kein Entkommen hab, musste die alte Eiche schon vernommen haben.

Der Visionär der Gruppe trat nach vorne, sein Gesicht war mit unzähligen feinen, blauen Äderchen übersät. „Das Land hat uns eine erfolgreiche Jagd beschert!“

„Jagd auf Menschen“, knurrte eine zweite Stimme.

„Und die Jagd ist noch nicht vorbei“, ergänzte eine Dritte in erheitert-frohlockendem Ton.

„Alle haben sich auf diese Bekenner gestürzt, als wären sie der Quell allem Übels.“ Diese Stimme gehörte einer Frau.

„Die Verblendeten haben es uns leicht gemacht – und damit meine ich diese irrwitzigen Ketzer, wie auch den fehlgeleiteten versammelten Adel.“ Die Stimme des Visionärs war tief und düster. Sie traf bis ins Mark.

„Wir haben erfolgreich die Orkin und ihre Brut in Misskredit gebracht“, sprach eine zweite Frauenstimme, „die ausgestreuten Pamphlete und hier und dort gesetzten Spitzen haben ihren Dienst getan.“

„Welch IRRE Familie die Wertlingen doch sind“, zwitscherte die dritte Stimme wieder, „dieser Udalbert ein Reichsverräter, dieser Vidan ein Bordaradianer, und der Vater der Orkin, ha, den hat der gute Brin wegen Unfähigkeit abgesetzt. Die Wertlingen sind also eine wahre Stütze des Reiches hahahahaha.“

„Wir hätten die Orkin und ihr werdendes Orkenbalg gleich abschlachten sollen!“ Die Stimme des Zweiten wirkte bedrohlich ernst.

„Gemach, lieber Freund des Schlachtens.“ Der Visionär legte seine Hand beruhigend auf die Schulter seines Nebenmannes. „Noch geben wir ihr die Möglichkeit den rechten Weg zu erkennen.“

„Doch Geduld ist unsere Tugend nicht, nein.“, grunzte der Dritte merklich amüsiert.

„Die Mersingen war eine Enttäuschung!“ Die Frauenstimme klang kalt und ausdruckslos. „Sie hat ausgespielt!“

„Was ist mit dem kleinen Fuchs?“ Die Stimme des Zweiten klang fordernd.

„Jaja, was ist mit dem Füchslein? Mein absoluter Favorit.“ Der Dritte klatschte beschwingt in seine Hände.

„Wie werden ihn weiter beobachten!“ Der Visionär blickte eindringlich in die Runde. „Unsere Prioritäten sind andere. Jeder weiß was er nun zu tun hat! Garetia Superior!“

„Garetia Superior“, erklang aus den Kehlen der anderen.

Und ging jeder wieder seine Wege und bereitete sich innerlich schon auf das vor, was noch kommen mochte.