Geschichten:Gähnende Leere - Namenlose Wut

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22. Rondra 1043 BF, Unkenbrück

Die Luft war erfüllt von Schreien und Kampfeslärm. Geschosse flogen durch die Luft und rissen gleich zwei von Lucian Malagants Kämpfern zu Boden. "Drauf und dran, immer Vorran" trieb er seine Männer und Frauen an. Nur noch wenige Schritte, dann wären sie an der notdürftigen Barrikade angekommen, die die schurkischen Eychfelder aufgebaut hatten. Eine Hellebarde zerschmetterte Lucian um ein Haar den Kopf, aber er ließ sich nicht beirren und schlug mit seinem Schwert wild um sich. Die ersten seiner Söldner, kampferprobten ehemalige Hasardeure, die in ihm einen neuen Anführer gefunden hatten, überstiegen die Barrikade. Die erste Söldnern bekam einen Spieß in den Hals, der nächste Söldner konnte sich etwas länger halten, doch ein Axthieb in sein Knie ließ ihn stürzen. Den beiden gefallenen Kameraden folgten weitere Söldner und Lucians Leute konnten langsam Fuss fassen. Die Verteidiger des Dorfes Unkenbrück wehrten sich tapfer und wichen nur langsam zurück. Sie wurden von dem einarmigen Koscher angeführt, der sich hier zum Despoten aufgeschwungen hatte. Wie gerne ihm Lucian den Kopf von den Schultern getrennt hatte, aber dazu sollte er leider keine Gelegenheit bekommen, denn der Kampfeslärm ebte ab, als ein zweiter Trupp von Lucians Leuten aus einer Seitengasse heraus stürmten und die Verteidiger die Flucht ergriffen. Lucian wollte ihnen Nachsetzen, aber er hatte alle Hände voll damit zu tun seine Söldner von der Plünderung des Ortes abzuhalten. Nicht das er sentimentaler Natur war, aber als zukünftiger Baron von Höllenwall wollte er seinen Besitz wahren.

Es war deutlich später am Abend als sich die Lage endlich beruhigt hatte. Die Unkenbrücker hatten die Nachricht, dass er Lucian, baldiger Baron von Höllenwall, nun hier das sagen hatte stumm aufgenommen. Lucian waren ihre Blicke egal. Seine Zeit war gekommen. Er hatte sich lange genug in den Schatten herum gedrückt. Er würde in Höllenwall die praiosgefällige Ordnung wieder herstellen und ganz nebenbei vom Grafen zum Dank als Baron eingesetzt werden. Es war eine Ironie der Geschichte, dass ihm ein Trupp der Söldner seines Todfeindes, Malepertus, den rasche Aufbau eines Machtbereiches ermöglicht hatte, der nun immerhin einen Großteil des bevölkerungsreichen Nordwestens der Baronie, mit den großen Dörfern Oggersteyn und Unkenbrück umfasste. Nun würde er seinen Machtbereich erst einmal konsolidieren müssen, doch dann würde er auch den Rest der Baronie unter sein Banner zwingen. Der Graf würde dann gar keine andere Wahl haben, als ihn als Baron einzusetzen. Er musste sich fast über sich selbst wundern. Früher war er so vorsichtig gewesen, doch nun nach dem Ende des Hauses Helburg fühlte er sich wie befreit. Wer nicht mit ihm war war gegen ihn und würde die Konsequenzen spüren, so einfach war das.