Geschichten:Fuchs und Stier - Bälle, die die Welt bedeuten

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Dramatis personae:


Zum Goldenen Horn, nächste Nacht, einige Stunden vor Sonnenaufgang

Die Nacht war schon weit fortgeschritten, als die Tänzerin, gekleidet in bunte durchsichtige Schleier, über den Hof der Gaststätte schritt und auf den Eingang zu den Schlafquartieren zuhielt. Die Türe war verschlossen – das hatte Ta´ira natürlich erwartet. Sie schüttelte ihre langen roten Haare aus und versetzte sich in ihre Rolle hinein.

Keiner der Söldner des Barons war zu sehen. Sie hatten sich in einem Raum, verzogen, den man über einen Gang betreten konnte, der sich direkt hinter dieser Türe befand.

Ta´ira ging direkt darauf zu und rüttelte lautstark daran. "Verschlossen!”, seufzte sie. Wie gewünscht hatte ihr Verhalten das Interesse der Wachen auf sich gezogen. Die Tür öffnete sich und heraus kam ein breitschultriger Mann im Kettenhemd. Das Haar trug er stoppelig kurz, die Haltung war zackig und die Hand ruhte auf dem Schwert an seiner Seite.

Ta´ira wurde etwas unruhig. Das konnte ja etwas werden, der sah ja aus als hätte er einen Stock verschluckt. Ein harter Brocken, dachte sie sich.

"He da!”, riß sie der Söldner aus ihren Gedanken. "Was willst du hier? Hier ist kein Eingang für dich.“

Ta´ira zuckte zusammen, eine Geste die ob des Befehlstons des Gardisten nicht schwer fiel. Sie trat sofort einige Schritte zurück und machte einen Knicks vor dem Soldaten, auf daß dieser in ihr üppiges Dekolletee sehen konnte. „Verzeiht, Herr Hauptmann, es war nicht meine Absicht etwas Falsches zu tun. Ich komme gerade von einem Auftritt im kleinen Kreise, der einiges länger gedauert hat als gedacht und ich möchte nun nur in mein Zimmer.”

Der Gardist zeigte sich unbeeindruckt. „Scher Dich weg, Weib! Diesen Flügel hat der Baron von Wasserburg für diese Nacht für sich beansprucht. Sucht Euch eine andere Unterkunft, sonst werde ich Dich wegen ungebührlichen Verhaltens verhaften.”

Ta´ira zuckte abermals zusammen und verbeugte sich noch tiefer, wich aber nicht von der Stelle. "Ich verstehe nicht ganz, Herr Hauptmann. Heute morgen habe ich beim Wirt bereits für meine Unterkunft bezahlt. Ich bitte Euch, mir ist so kalt und es gibt im Umkreis von mehreren Meilen kein Quartier für die Nacht und auch kein Geld um eines zu bezahlen, da ich meinen Beutel noch drinnen habe. Habt doch ein Herz, es soll Euer Schaden nicht sein, ich bin eine besondere Künstlerin und kann Euch und falls Ihr hier noch Kameraden habt auch die Euren mit einer kostenlosen Aufführung erfreuen, wenn Ihr mich dafür rein laßt”, fügte sie immer schneller redend hinzu.

Der Söldner Loras wurde nun richtig wütend. Da kam dieses Weib hier an und verlangte auch noch mit ihrem unsinnigen Ansinnen in die Quartiere des Barons zu gelangen und nun wollte sie ihn auch noch plump bestechen. Nein er würde sich nicht von einem, wenn auch gut aussehenden und ausgestatteten, Weibsstück von seinem Plan abbringen lassen, wenn er es dereinst wirklich noch zum Hauptmann bringen will. "Nun gehst Du zu weit, Du Metze. Mich bestechen wollen …!”

Weiter kam er nicht, von hinten schalteten sich seine Kameraden ein, die das Gespräch verfolgt hatten. "Laß die Kleene doch in Ruhe, Loras. Die will doch nix schlimmes. Soll se uns doch ein paar Tricks zeichen. Wir sind doch auch keene Unmenschen!”

Natürlich war es der junge Alrik, der sich einschaltete. Der Kerl lief doch jeden Rock nach. Wobei dieses Mädchen schon wirklich zum Anbeißen war in ihrem durchscheinenden Schleierröckchen, dachte Loras. Sicher war sie eine Tänzerin und wahrscheinlich auch eine Hure.

Loras verbot sich weiter zu denken. Nein, er hatte seinen Auftrag.

Doch da kam dem jungen Soldaten sein alter Kamerad Gorbald zur Hilfe. "Nu hab Dich nicht so, Loras! Laß die Kleine sich bei uns aufwärmen, die Nacht ist bald vorüber und in der Zeit mag sie uns mit ihren Künsten erfreuen. Dagegen kann doch keiner was haben, bei Rondra und Phex!”

Loras holte tief Luft. Gorbald war ein erfahrener Veteran und er hatte ihn immer als sein Vorbild betrachtet. Der Alte hatte in der Armee gedient und Schlachten geschlagen, die Loras schon von den Erzählungen her schaudern ließen. Sein Wort hatte Gewicht.

Loras besah sich die zierliche Frau vor ihm nochmals genauer. Von ihr schien keine Gefahr auszugehen, insbesondere da sie zu viert waren. Neben der Tür stand noch Melina um ihm im Falle eines Falles Rückendeckung zu geben.

"Also gut, Weib“, sagte Loras schließlich. „Du kannst mit unser Zimmer kommen. Doch zuvor zeig mir was Du da in Deinem Beutel hast, zudem muß ich Dich auf versteckte Waffen untersuchen.”

Willfährig zeigte Ta´ira den Inhalt ihres Beutels her, der Söldner fand nichts auffälliges, an den bunten Bällen, den Schellen und ihrer Mundharmonika, sowie ihren Schminkutensilien. "Nun stell Dich mit den Kopf an die Wand, Beine auseinander und die Hände oberhalb des Kopfes an die Wand pressen. Ich muß Dich durchsuchen.”

Ta´ira kam dem Befehl sofort nach. "Jawohl, Herr Hauptmann, ich will Euch gerne gehorchen, auf das Ihr seht, das meine Absichten ehrlich sind.” Sie presste ihren Kopf an die Wand, ebenso die Hände so das sie bis zum Ellbogen an der kalten Mauer anlagen und spreizte die Beine, so daß diese bis zu ihren wohl geformten Oberschenkeln unter ihrem Schleiern hervorkamen und die kalte Luft ihr eine Gänsehaut einbrachte. Sie bog ihren Rücken durch, und streckte absichtlich sowohl ihren Po als auch ihren Busen heraus. Ihre langen roten Haare fielen zu beiden Seiten der Schultern herab und sie atmete schnell und betont um dem Soldaten ihre Aufregung zu zeigen.

Sie wußte das ihr so kein Mann der Welt widerstehen konnte, der noch in seiner Manneskraft stand. Tatsächlich fühlte sie bald die forschenden Hände von Loras auf ihrem Leib. Zunächst noch korrekt suchend, doch dann fand der Gardist die versteckte Flasche.

"Aha, was haben wir den hier?” Loras öffnete die Flasche und roch die Süße des Likörs. "Also hast Du doch etwas vor uns zu verstecken, Weib. Die Flasche ist erst einmal konfisziert! Und nun werden wir sehen was Du noch alles so verbirgst.”

Ta´ira wollte auffahren und etwas zu ihrer Verteidigung vorbringen, aber Loras packte sie im Nacken und drückte ihren Kopf wieder an die Wand. "Still halten, wir sind noch nicht fertig miteinander.”

Loras war mittlerweile erregt vom betörenden Duft der Tänzerin und ihrem warmen weichen Körper. "Beine auseinander sage ich!” Loras stellte sich hinter sie und drängte unsanft ihre Beine weiter auseinander indem er sie mit seinen Beinen weiter nach außen schob, dabei rieb sein Gemächt über ihren prallen Po, den er deutlich durch den dünnen Stoff der Schleier fühlen konnte. Der Gardist betastete sie nun nochmals ganz genau auf verborgene Gegenstände wobei er es sich auch nicht nehmen lies ihre vollen Brüste erst zu betasteten und dann auch mehrfach zu kneten.

Als er gerade bei ihrem Po angekommen war und die Konturen ihrer Apfelbäckchen entlang zum Ziel fuhr, störte ihn seine Kameradin Melina, indem sie ihn selbst unsittlich an seinen Hintern faßte und hinein kniff.

„Laß mal gut sein, Loras!“, sagte diese. „Die Kleine ist sauber. Du mußt den anderen auch mal ein bißchen Spaß gönnen. Laß die Kleine rein, ihr ist doch schon ganz kalt.” Bei diesen Worten strich sie mit der anderen Hand über Ta´iras Oberschenkel.

Loras faßte sich und lief tatsächlich rot an, er fühlte, daß diese Nacht nicht nach Vorschrift laufen würde, aber nun war es zu spät um das noch zu ändern.

"Gut, Du kannst mit rein, Kleine“, wandte sich Loras wieder Ta´ira zu. „Wie heißt Du?”

Ta´ira hatte ihr erstes Ziel erreicht. Grabschende Männerhände auf ihren Leib brachten sie nicht mehr aus der Fassung. "Ich bin Ta´ira“, antwortete sie. „Tänzerin und Künstlerin und werde Euch mit meiner Kunst erfreuen.”

Sie sah mit Befriedigung das die Wachfrau, die diesen Loras bei seinem Tun gestört hatte, ihr Fäßchen an sich nahm und schon einen kleinen Zug genommen hatte. "Mmm, das ist ja mal Lecker. Kleine Du gefällst mir. Wirst sehen wir sind gar nicht so. Darfst auch mal von unserem Stoff probieren, der gute Alrik wird schon was von seinem Vorrat locker machen.”

Ta´ira ging gefolgt von den beiden Wachen durch die Türe. Sie hatte sich gemerkt, daß der Söldner den Schlüssel zur Tür nach dem Absperren an seinen Gürtel gehängt hatte.

Die anderen beiden Söldner hatten schon einiges von dem mitbekommen, was vor der Tür geschehen war und empfingen Ta´ira begeistert. Was für eine Abwechslung zu ihrem sonst so öden Wachen!

Nun, die Abwechslung wird Euch noch einige Überraschungen bereiten, dachte sich die Tänzerin, während sie wie eine Prinzessin, die weiß das ihr Verehrung gebührt, in den Wachraum schritt.

Bald schon hatte sie die vier Wachen ganz in Ihren Bann gezogen und begann ihre Vorstellung indem sie die bunten Bälle fliegen ließ. Die Wachleute hatten bis auf Loras bereits ordentlich ihrem mitgebrachten Likör und dem Brandwein des jungen Alriks zugesprochen. Ta´ira wußte das sie bald müde werden würden von dem betäubenden Gift das im Likör war. Nun mußte sie nur noch an den Schlüssel kommen und unbemerkt die Türe öffnen, sonst würden ihre Kameraden kommen und sie mit Gewalt aufbrechen, dann könnte es hier noch häßlich werden.

Die Tänzern bat darum ihren "Retter Loras" ihr bei einem besonderen Trick behilflich zu sein und der ahnungslose Söldner kam ihrer Bitte unter dem Johlen seiner Kameraden nach. Sie ließ Loras dann und wann einen Ihrer Bälle auffangen und als sie sicher war das die Aufmerksamkeit aller abgelenkt war, verdeckte sie die Seite von Loras mit ihrem Leib und stibitzte schnell den Schlüssel von seinem Gürtel, wobei sie vorgab die Bälle zu verlieren und aus dem Gleichgewicht zu kommen.

Ihr Plan ging auf, der Söldner fing sie auf unter den Jubel der anderen und gab ihr einen Kuß. Seine widerlich große und lange Zunge drängte in ihren Mund, während sie den Schlüssel in ihrer Faust verschwinden lies.

"Ausziehen, ausziehen!” riefen nun die anderen – völlig in ihrem Bann. Da sie die Hände von Loras auf ihrem Körper spürte entzog sie sich doch geschickt dem Drängen und wandte sich wieder an ihr Publikum.

"Ich will Eurem Wunsch gerne nachkommen, da Ihr so lieb zu mir seit, aber gönnt mir eine kleine Pause, dann werde ich Euch mit einem Schleiertanz erfreuen, wie ihr ihn noch nie gesehen habt. Für so eine Kunst braucht es aber eine gewisse Vorbereitung. Ich möchte mich schminken um Euch noch mehr zu gefallen.”

Die Wachleute jubelten. Ta´ira bemerkte das die drei, die von ihrem Likör getrunken hatten sich bereits langsamer bewegten. Das Gift nahm seinen Weg. Loras schien mißtrauisch zu sein; er lies die Tänzerin nicht aus den Augen.

Sie ging zum Fenster und schminkte sich, nachdem sie ihre Schellen angelegt hatte, dann lies sie absichtlich ihren Schminkstift fallen und warf dabei den Schlüssel aus dem Fenster. Danach schloß Ta´ira den Fensterladen wieder.

Sie begann zu tanzen und zog nun alle Blicke ganz auf sich. Sie tanzte gegenüber der Tür, durch die ihre Kameraden nur zu bald kommen würden um die Wachen zu überwältigen. Fast war es geschafft.

Endlich, als sie sich schon der Hälfte Ihrer Schleier entledigt hatte, die nun mehr von ihrem Körper zeigten als verhüllten, öffnete sich die Tür ihr gegenüber mit leisem Quietschen. Vornweg kam ihr Haran mit dem Schwert in der Hand, dahinter Krak und die anderen mit Knüppeln bewaffnet.

Ta´ira tanzte zu Loras hin, rieb sich an seiner Schulter und führte mit einer einzigen fließenden Bewegung ihre bisher harmlose Haarspange aus dem Haar herab, klappte sie auf und setzte die Spitze an den Hals des verdutzten Söldners.

Die anderen waren heran bevor die drei schon halb betäubten Wachen aufstehen konnten. Nach einigen Schlägen mit dem Knüppel waren die Waffen dem alten Veteran und der Soldfrau Melina entrissen. Alrik war von selbst nach hinten umgekippt, als die anderen beiden versuchten auf zu kommen und leistete keinen Widerstand mehr.

Loras wollte trotz der Spitze an seiner Kehle zur Waffe greifen, aber der massige Kelsensteiner war heran und schlug mit der Breitseite seiner Klinge auf den Arm des Söldners.

Nutzlos entglitt das Schwert dem geprellten Arm und Ta´ira zischte den nun Hilflosen an. "Ein Wort und es wird mir eine Freude sein, deine Kehle zu durchbohren.” Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen trat sie dem Mann mit ihren Knie ins Gemächt. Zufrieden sah sie zu wie er sich stöhnend und unter Schmerzen zu ihren Füßen wand. "Das wird Dich lehren wie Du eine Künstlerin zu behandeln hast.”

Ta´ira sah Marnion an. Ihr Haran legte ihr zärtlich seinen Umhang über und in seinen Augen sah sie Anerkennung und noch mehr. Etwas worauf sie so lange gewartet hatte.