Geschichten:Frühlingssturm - Schlussendlich besiegt

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Schwer atmend bot Aldron Connar das Heft seines Schwertes als Zeichen, dass er seine Niederlage eingestand, scheidete es dann allerdings, als dieser zu verstehen gab, dass er die Kapitulation eingestand. Danach erst hob der Gastgeber der Turnei sein Visier. Derweil waren die Knappen und einige Helfer schon damit beschäftigt, die beiden Rösser vom Platz zu führen, die so rasch ihre Reiter verloren hatten, die Lanzen einzusammeln und die Bahn zu glätten für das anstehende Finale. Aldron hatte eben gerade seine mögliche Teilnahme daran an Connar von Mees-Mersingen verloren, wenn auch nach langem und hartem Gefecht zu Fuße erst.

„Connar!“ Seine Stimme war noch immer von Anstrengung gezeichnet, als er seinen Kontrahenten ansprach. „Ihr habt es verstanden, mir noch etwas beizubringen, das wohl! An eurer Seite zu streiten ist immer ein Vergnügen für mich, doch gegen euch hat man einen schweren Stand. Es ist eindeutig, von wem eure Tochter den Kampfesmut hat!“

"Na!" mit einer schwerfälligen Geste entledigte der Mees-Mersinge sich seines Helmes und bot Aldron die behandschuhte Rechte zum Einschlagen dar. Auch er atmete ob der vergangenen Anstrengung noch schwer und das Haar klebte schweißnass an seinen Schläfen – in den hellblauen Augen des alten Recken aber funkelte ungemindert die Freude über seinen unerwarteten Sieg. "Es war ein guter Kampf, Hochgeboren, jederzeitwieder", kräftig schüttelte er die Hand des Firunslicht und schickte sich dann an, Seite an Seite mit ihm den Tjostplatz zu verlassen, "Wär’ ja auch zu schade, wenn ich einem jungen Hüpfer wie Euch nichts mehr beibringen könnt, eh?" Er lächelte verschmitzt und räusperte sich dann leise.

"Seid auch für das Kompliment zugunsten meiner Tochter bedankt, Aldron", meinte Connar schließlich, derweil sein Lächeln sich zu einem schiefen Grinsen auswuchs, "Doch würdet Ihr mein Weib und dessen Kampfesmut besser kennen, dann käme die Sache Euch – so vermute ich – nicht mehr ganz so eindeutig vor." Er blinzelte dem ehemaligen Crongewaltvogt verschwörerisch zu und lachte dann leise. "Auf ein Bier? Ich lade Euch ein!"

„Zu Gerne, Connar.“ Aldron nickte dem alten Kämpfen kurzangebunden zu. Gegen einen kühlen Trunk hätte er sicher nichts einzuwenden, zumal mit einem geschätztem Kampfgefährten, dem er sogar den etwas kumpelhaften „jungen Hüpfer“ nachsah, mit dem er ihn tituliert hatte. Trotz des Altersunterschiedes war Aldron immerhin schon mehrfach Großvater und sich im Gegenzug nicht so ganz sicher, wie es sich da bei den Mees-Mersingern verhielt...

„Allein, Connar, werdet ihr noch einmal in die Schranken müssen recht bald. Wenn ihr jemand lehren wollt, dann beginnt doch mit diesem Baronet aus Weiden, der sich aufführt, als gehöre ihm die Welt. Das würde mir wohl gefallen...“ Etwas abschätzig warf Aldron einen Blick hinüber dorthin, wo sich Lanzelund auf den Finalkampf vorbereitete. Dann sah er wieder zurück zu Connar. „Ich werde euern Kampf von der Seite aus verfolgen. Das Bier muß noch etwas warten.“

"Hm? Wie? Kein Bier?", Connar sah zutiefst bedauernd zu dem kleinen Unterstand hinüber, den er hatte ansteuern wollen, weil dort einige Bedienstete mit irdenen Krügen hantierten, und verhielt mitten im Schritt. Leise seufzend folgte er dem Blick Aldrons, beobachtete den jungen Weidener Baronet dabei wie er – umgeben vom staunenden Pulk seiner Begleiter – eine kurze Ansprache hielt, derweil er bedeutungsschwer mit der rechten Hand in der Luft herumwedelte und schüttelte schließlich bedächtig den Kopf.

"Mag ein eitler Geck sein, das Bürschchen, da habt Ihr wohl recht", meinte er dann an den Firunslichter gewandt, "Aber er hat meinem Schwertsohn einen guten Kampf geliefert, das sollten wir auch nicht vergessen. Gebt ihm noch ein paar Götterläufe und sein Name wird in aller Munde sein, während wir ... äh ... /ich/ tattrig in meinem Lehnstuhl sitze und mein Lebenslicht langsam verlischt." Seinen ernsten Worten zum Trotz lächelte der alte Recke stillzufrieden.

"Da es soweit aber noch nicht ist, werd ich mir Eure Aufforderung mit Freuden zu Herzen nehmen, Aldron, werd dem Jungen noch ein bisschen was beibringen ... ihn ein wenig zwicken ... gucken, wie ich ihn am Besten von seinem hohen Ross heruntergestoßen bekomme", das unternehmungslustige Funkeln in Connars Augen leuchtete jäh wieder auf und er machte auf der Achse kehrt, um seine Knappin zu sich zu winken, "Vidi, komm her, bring Candril ... er wird noch ein bisschen frisches Wasser brauchen, genau wie ich. Und dann müssen wir die Familienehre verteidigen!"


Halbfinale - Die Paarungen

  • Lanzelund von Weiden-Harlburg-Streitzig - Welfert von Mersingen

Der gut gezielte Stoß des Mersingers bringt den aggressiv anreitenden Weidener ins Wanken, doch dieser schafft es mit einem nicht minder gut gesetzter Lanze, seinen Kontrahenten sehr gekonnt aus dem Sattel zu werfen.

Mit gut gezielten Lanzenstößen heben sich beide gegenseitig aus dem Sattel. Der Fußkampf ist ein zähes Ringen, in dem der Landvogt lange die Initiative besitzt. Erst, als beide Seiten schon schwer angeschlagen sind, gelingt es Connar in einem letzten Ausfall, Aldron niederzuringen.



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Texte der Hauptreihe:
5. Ing 1030 BF zur mittäglichen Rondrastunde
Schlussendlich besiegt
Weiden gegen Rabenmark


Kapitel 60

Das Finale