Geschichten:Frühlingssturm - In Erwartung der Gäste - An der Grene ist man bereit

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Das Grenetal präsentierte sich den Ankömmlingen in frühlingshafter Aufbruchstimmung aber auch mit einer grimmigen Warnung an alle fremden: Der Schnee war schon zurückgewichen, weiter den Hang hinauf, auch wenn in schattigen Mulden und unter Bäumen noch immer große Flecken von Weiß wacker gegen die Sonne und das sich ausbreitende Grün von frischem Gras und Frühlingsblumen stemmte. Der beste Verbündete der Schneeflecken waren Wolken, die eine durchgängige Decke am Himmel bildeten, die nur mühsam von Praios hellem Auge durchdrungen wurde. Aus dem stählernem Grau pfiff ein frischer Wind an den Hängen entlang und ließ die Banner auf den beiden Burgen flattern, die an beiden Flanken des Tales Wacht hielten.

Die Grene, zumeist nur ein kleines Rinnsal, dass mühsam um die Bezeichnung Bach kämpfen musste, war die letzten Tage über zu einem lebhaftem Bergflüsschen angeschwollen und trug die Schmelzwasser schäumend den Ankömmlingen entgegen, die aus Richtung Hagenshain anreisen würden auf Einladung des Herrn dieser wildschönen Landschaft. Der Karrenweg, der sich in einiger Entfernung der Grene hinaufwand, war in den Jahrend davor schon immer wieder mit Kalkbruch einigermaßen befestigt worden, so dass die Räder in den Spurrinnen nicht zu tief einsinken würden. Dennoch standen hier und da immer wieder Pfützen in den parallelen Schneisen, manchmal mochte sich gar ein kleiner Wasserstrom diesen Weg aussuchen, um der Grene zuzustreben.

Derweil eine halbe Meile unterhalb von Leuenfels, nahe des Ortseinganges des kleinen Dorfes Heerelagen: Mehrere der Dörfler waren damit beschäftigt, Balken und Stämme zu zwei parallelen Banden zu zimmern. Ein junger Bursche kam gerade mit einem Korb an. In diesem lagen einige Knäuel bunte Bänder, die um das Holz gebunden werden sollten. Die Leute waren aufgeregt und in Vorfreude gefangen. In dieser Abgelegenheit hatte man selten Gelegenheit, ein ritterliches Spektakel zu verfolgen. Diejenigen, die ausgesucht worden waren, auf der Burg zu helfen, wurden von ihren Nachbarn beneidet. Egal ob in den großen Ställen der Arveburg oder im Bankettsaal, sie würden nahe an den hohen Gästen sein.

Auf der Burg waren die Vorbereitungen in vollem Gange: Die großen Ställe wurden ausgemistet und mit neuem Heu gestreut. In der Küche war man damit beschäftigt, ein deftiges Mahl zuzubereiten. In den letzten Wochen waren die Jäger ausgeschwärmt, und hatten aus den wildreichen Wäldern der Umgebung gute Beute mitgebracht: Hasen, Steinböcke... sogar ein Bär wartete darauf, als Schinken auf der Tafel im hohen Saal zu enden.



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Texte der Hauptreihe:
4. Ing 1030 BF
In Erwartung der Gäste - An der Grene ist man bereit
Des Heermeisters Gefolge


Kapitel 12

Letzte Erörterung der Lage
Autor:?