Geschichten:Faust des Ostens Teil 12 - Bewährung auf Baran’athin

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Personen:
- Malina von Niederriet
- Lyn ni Niamad von Brendiltal
- A'urel von Brendiltal
- Ra'oul von Brendiltal
- deren Nachwuchs
- Reto von Binsböckel
- diverse Mitglieder des Allperricumer Waffenbundes
- ...


Völlig außer Atem kam der Reiter bei dem Ordenssitz an. Seine kraftlosen Tritte gegen das Tor waren völlig unnötig, hatte doch der junge Lucan gerade Schichtwechsel am Tor gehabt, und hielt sich noch immer am Aufgang zum Bereich über dem gewaltigen Einlass auf, als der Reiter mehr liegend als reitend in sein Sichtfeld gekommen war. Die kleine Kriegerin aus Gnitzenkuhl musste ihn auch gleich wahr nehmen mutmaßte er. Verletzt von einem Pfeil, rutschte ein junger Bediensteter der hiesigen Baronie gerade vom Rücken des nervös tänzelnden Tieres, als die kleine Mannpforte durch kundige und routinierte Handgriffe geöffnet wurden.

"Was in Rondras Namen...?!" Die Farben des Reiters hatten dazu geführt, dass dem Brendiltaler sofort geöffnet worden war. Schnell kniete sich der junge Ritter von Zollenstein auf den Boden, um die Worte des schwer verwundeten Nebachoten zu verstehen. Es schien ein junger Bursche zu sein, er glaubte ihn einmal im Gefolge A'urel von Brendiltals gesehen zu haben. Mehr als einige gestöhnte Fetzen waren ihm nicht vergönnt, bevor dieser die Besinnung verlor, doch es reichte aus, um ihn frösteln zu lassen.

Dann hob der Zollensteiner den Blick und schaute in das fragende Gesicht von Ilayda Medina von Zarren die ihn vom Wehrgang erwartungsvoll anblickte. "Gib Alarm- man hat Baran'athin angegriffen, Piraten in der Überzahl und die Kinder der Feldrittmeisterin, sowie des Baronets sind dort!"

Ihm kam in den Sinn, dass ihre Feldrittmeisterin, Malina von Niederriet-Brendiltal ausgerechnet heute auch dort weilte. Ob dies gut oder schlecht war würde sich zeigen. Fliehenden Schrittes führten ihn seine Schritte zum Stall, um alles zu veranlassen, und Reto von Binsböckel über alles zu unterrichten.


Zur ähnlichen Zeit in Besh'hassal Ammay'shar:

Mit einem dumpfen Gefühl der Vorahnung war Lyn zu Bett gegangen. Es war nicht das erste Mal, dass sie von ihrem Sohn getrennt war, doch weilte er das erste Mal allein für ein paar Tage bei seinem Onkel Au'rel in Baran'athin. Am frühen Morgen wollten sie und Ra'oul zu Ihnen reiten, doch wälzte sie sich im Bett hin und her und schlief einen leichten, unruhigen Schlaf. So schreckte sie auch sofort hoch, als sie Pferdehufe und Rufe auf dem Hof vernahm, sprang aus dem Bett und sah aus dem Fenster. Tiefe Unruhe erfasste sie, als sie im von Fackeln nur schwach beleuchteten Hof einen Reiter sah, der sein Ross vor dem Brunnen der von "Kor bewachten Rahja" hatte. Dem Erschöpfungszustand von Ross und Reiter nach zu beurteilen waren sie in einem mörderischen Tempo hier her geritten.

Noch ehe sie die schweren Stiefel eines Ammadyin auf dem Flur vernahm, hatte sie schon Ra'oul geweckt, der sich, wie sie auch, gerade so zügig wie möglich ankleidete. Eiseskälte ergriff von ihr Besitz als der Krieger die Botschaft des Reiters verkündete. Die Küste wird angegriffen und die Piraten sind auf dem Weg gen Baran'athin! In Gedanken überschlug sie, wie lange der Reiter wohl bis hier nach Besh'hassal Ammay'shar gebraucht hatte und wie lange sie selbst für den Weg zurück brauchen würde, während Ra'oul eilig Anweisung gab, dass sich einige seiner Krieger unverzüglich gerüstet auf dem Hof einfinden sollten.

Wie schon unzählige Male zuvor in ihrem Leben zog sie die Schnallen ihrer Lederrüstung fest, während all ihre Gedanken auf den bevorstehenden Ritt gerichtet waren. Es dauerte auch nicht allzu lange, bis sie mit Ra'oul an ihrer Seite und etwas mehr als einem Dutzend grimmig drein schauenden, zu allem entschlossenen Kriegern den Hof in Richtung Baran'athin aufbrachen. Hinter sich hörten sie, wie Eslam von Brendiltal Boten aussand, um seine Ammayins zusammenzuziehen und das Piratenpack wieder ins Meer zu treiben.


Die Pferde waren unruhig ob der späten Stunde, doch als spürten sie, was ihre Reiter trieb hielten sich die Ausbrüche ihres Temperamentes in Grenzen. Reto hatte nur die Befehle, die in den letzten Wochen und Monden zäher Arbeit eintrainiert worden waren wiederholt und nur grimme, entschlossene Gesichter erblickt die einhellig nickten. Die etwa zwei Dutzend Streiter waren in die schwere raulsche Reiterei und in die leichte nebachotische eingeteilt. Da allen das Gut bekannt war stand fest, dass es die Aufgabe der flinken Bogenschützen und Speerwerfer sein würde, für empfindliche Einbußen bei den Angreifern zu sorgen um der schweren Reiterei den Weg ins Innere der Anlage zu ermöglichen. Da man nicht wusste, wie viele Piraten dort waren und wie es im Innern um alles bestellt war, hielt man sich mit weiteren Devisen zurück, und ritt daher so schnell es die nächtlichen Bedingungen zu ließen gen Küste. Kaum hatte man die Hügelkuppe erreicht, konnte man in Richtung der Küste ein Flackern am Horizont sehen- Feuer. Dort waren sie wohl angelandet! Unten im Talkessel, wo die niedrige Mauer aus hellem Stein sich gut gegen die üppig grünen Rosenpflanzen abhob, waren erschreckend viele Gestalten zu sehen. Es mochten um die hundert Mann sein, die sich mit den wenigen Ammadjyin, die für A'urels Sicherheit sorgen sollten, und den restlichen Waffenfähigen des einfachen Landgutes erbitterte Kämpfe lieferten.

Es sah so aus, als würde das Tor jeden Moment fallen. Einige der Eindringlinge war gerade dabei durchzubrechen. An zwei Stellen der Mauer waren Piraten damit beschäftigt die Rosenhecke zu bearbeiten um einfach hinüber klettern zu können. Im Hof war Waffenlärm zu hören, der davon kündete, dass über ein anderes Mauerstück wohl schon Andere den Weg ins Innere gefunden hatten. Baran'athin war ein Edlengut, keine Festung.

Diese Einschätzung machte der routinierte Reto von Binsböckel innerhalb kürzester Zeit. Ein Wink von einem seiner Ritter machte ihn darauf aufmerksam, dass A'urel am Tor zu sehen war. Auch konnte er sehen, wie ein Bogenschütze vom Dach des Gutes aus versuchte so viele Angreifer wie möglich zu treffen. Gerade die, die über die Mauern kamen nahm er unter Beschuss. Doch die Dunkelheit half in diesem Fall eher dem Feind und sicher würden ihm bald die Pfeile aus gehen.

Der Ton, den er nun anschlug klang ernst, doch auch Wärme und Zuversicht schien aus seinen Worten zu klingen. "Reshminianer, ihr wisst, um was es hier geht. Ihr habt geschwitzt, euch alles abverlangt, und nicht zuletzt gelernt, was es heißt sich auf andere zu verlassen, wenn die Situation es verlangt. Dort unten ist eine Übermacht die es zu zersprengen gilt und aufzuhalten bis Verstärkung eintrifft. Nicht mehr und nicht weniger sollt ihr tun. So wie ich die beiden da unten kenne, war unser Bote nicht der Einzige, der ausgesandt wurde." Er räusperte sich, zog sein Schwert und rief:

"Mit Donner und Sturm für Perricum!" Weit hallte dieser Ruf seiner tiefen Altstimme und wurde sogleich vielfach wiederholt und energisch dem Feind entgegengerufen während die donnernden Hufe ihrer Rösser bereits den Hang hinunter stoben.


Die Reiter aus Besh'hassal Ammay'shar trieben ihre Tiere zu größter Eile an, wusste doch keiner, welches Bild sich bei ihrer Ankunft bieten würde. Der Rhythmus der donnernden Hufe hatte von ihnen Besitz ergriffen und ließ die Entfernung nebensächlich werden. Bald schon hatten sie die Kuppe eines Hügels erreicht, von dem aus sie einen Blick auf Baran'athin werfen konnten. Kampflärm dran zu ihnen herauf und die Anspannung des Rittes verwandelte sich in das Wissen, dass sie noch nicht zu spät waren. Ra'oul deutete auf einen Hügel nicht weit weg von Ihnen, auf dem sich augenscheinlich andere Reiter sammelten. In der Dunkelheit war außer Schemen nicht viel zu erkennen, doch waren Piraten gewöhnlich nicht beritten. In der Hoffnung dass sich dort Verbündete befanden deute er in Richtung des Gutes und ließ einen Kriegschrei erklingen. Ein lautes "Für Rondra" war von seiner Gemahlin zu vernehmen, ehe sie ihren Pferden die Sporen gaben und sich in lockerer Formation dem Anwesen näherten. "Sterbt schnell und ehrenvoll!" Knurrte Ra'oul seinen Kriegen zu, die den Wunsch weitergaben und dann jagten sie dahin.


Ein Pfiff vom Tor ließ sie schnell herum fahren. A'urel deutete auf den Weinberg, der gen Westen lag. Dort konnte sie dunkle Schatten ausmachen, die sich rasch näherten. Sie fächerten sich in 4 Gruppen auf. Stolz begann sich in Malinas Brust auszubreiten- sie kamen gerade zur rechten Zeit. Doch ein Hieb den sie gerade noch so erahnt hatte, ließ sie wieder herum fahren und eine hitzige Attacke führen. "Für Rondra, du Bastard. Glaubst du deine Mutter wäre stolz dich hier so zu sehen?" Sie stand mit zwei der besten nebachotischen Kämpfer - die auf Baran'athin noch übrig waren - in dem Bereich, der den Zugang zum Haupthaus versperrte, denn die Mauer waren zu lang um sie mit den wenigen Männern und Frauen hier auf dem Gut zu verteidigen. Die Kinder hatte man in die Weinkeller gebracht, wo es eine kleine Kammer gab, die sie hinter Kisten gut verborgen wussten, falls sie lange genug aushielten. Auch Quenja war dabei, sie war ganz blass gewesen, und Malina hatte ihr zugeflüstert, dass dies ein Notfall sei, und wenn ihnen jemand zu nahe käme, dürfe sie tun, was nötig sei. Sie wusste zwar, dass Quenja wohl eher ihre eben erweckenden Gaben Madas nutzen würde, doch sie hatte ihr einen Dolch in die kleine Hand gedrückt, vermutlich mehr um sich selbst als Quenja zu helfen. Caihyn hatte sich derweil ein langes Stück Holz von einer halb zerfallenen Weinkiste genommen, die vergessen in einer Ecke des Weinkellers lag. Mit ernstem Gesicht und die Holzlatte wie ein Schwert fest umklammert stand der Sohn Ra'ouls neben Quenja und lauschte in die Dunkelheit, während die Amme mit Darian im Arm weiter hinten kauerte. Keine Angst zeigte sich auf dem Gesicht des wohl fünf Götterläufe zählenden Knaben, nur wilde Entschlossenheit. Leise, aber nicht zögerlich sagte er mit breitem albernischen Akzent zu Quenja "Ob das wohl wieder die Nordmärker sind? Die sollen nur kommen, dann schlag ich ihnen auf die Nase." Die Augen auf die Tür gerichtet kommentierte das deutlich ältere Mädchen die Worte des Jungen mit einem "Ich hoffe doch, dass uns niemand hier findet. Deine Eltern wollten doch morgen früh kommen, oder?" Voller Stolz kam auch sogleich die Antwort des Knaben "Ja, und die werden es den Angreifern schon zeigen, bei Rondra!" Da der Kampfeslärm immer lauter und deutlicher vernehmbar wurde, blieben die Kinder von da an leise. Angespannt hielten sie die Tür im Auge und lauschten auf eine Veränderung des Kampflärms, mit den Gedanken an ihre Eltern, die weit weg schienen.

Währenddessen kam zu dem finsteren Gesellen im Bereich des Haupteingangs nun ein weiterer hinzu, den Malina unschwer als den Anführer ausmachen konnte.

"Wenn du hier durch willst, wirst du im Namen Travias erst mich erschlagen müssen. Wer unser Heim auf diese Weise missachtet, hat nichts als den Tod verdient."

Die Attacke, die ihr bisheriger Gegner gegen sie führte interessierte sie nicht mehr. Hier hatte sie den vor sich, der zumindest mehr zu sagen hatte, als all die anderen. Mit verbissener Miene nahm sie den Treffer hin, den der elende Söldner gegen sie führte. Da sie in der Eile nur eine Lederrüstung anziehen konnte, registrierte sie am Rande, dass der Schlag gegen ihre linke Schulter wohl von Erfolg gekrönt war. "Lass sie, so eine große Blonde ham wir noch nicht, die macht sich gut auf Sklavenmärkten." Überrascht über die Order seines Anführers ließ der Mann von ihr ab und näherte sich stattdessen von hinten einem bewaffneten Knecht, der bislang die Mauer im Blick gehalten hatte. "Wie dumm muss man sein um nicht zu erkennen, dass man keine Aussichten auf Erfolg gegen diese Übermacht hat." Die Überlegenheit seiner Worte ließen Malinas Augen noch zorniger funkeln. Sie wusste nicht, dass die Gegenwehr vor den Mauern ihres Heimes schon so heftig geworden war, dass er sich eigentlich nur im Haus schnell umsehen wollte, um nach Möglichkeiten für eine schnelle Beute zu suchen, bevor man zum Rückzug blies.


Ilayda hatte sich der leichten Reiterei der Reshminianer angeschlossen, obwohl ihre vorherige Ausbildung in Gareth ihr die Grundlagen zur Schweren verschafft hatte. Sie bekannte sich zu ihren nebachotischen Wurzeln, und wollte es ihren Verwandten zeigen, dass aus ihr eine echte Kriegerin werden würde. Wie gewöhnlich ritt sie ihren dunklen Braunen. Mit ihrem Wallach ließ sie sich in die zweiten Reihe der mit ihr reitenden Männer zurück fallen. In einem Schwindel erregenden Tempo jagten die Reiter über Wiesen und Felder. Dann erblickte Ilayda an dem langsam ergrauenden Horrizont die sich abhebenden dunklen Rauchschwaden. Ihr stockte der Atem. Was würde sie wohl erwarten? Das Gut der Rittmeisterin Malina. Hoffentlich ist Ihr nichts passiert. Ein wenig euphorischer Kitzel stieg ihrem Körper auf. Sie hatte noch nie gegen Piraten kämpfen dürfen, geschweige denn, dass sie welche gesehen hatte. Andererseits hatte sie auch Angst, dass sie schon zu spät eintreffen würden und es keine Hoffnung für die Menschen auf Baran'athin mehr gab.

Dann trafen sie am Ort des Geschehens ein. Ein fürchterlicher Kampf tobte bereits. Blutige, aufgeschlitzte Körper lagen auf dem Boden. Männer und Frauen von Pfeilen durchbohrt, ein wahnsinniger Lärm. Ilayda schauderte es. Nicht nur Krieger und Piraten sah sie unter den Toten und Verletzten, vor allem waren es die Knechte und Mägde die bereits ihr Leben gelassen hatten. Und da kam dann auch ein von der Sonne und dem Wind gegerbter, graubärtiger Alter auf sie zu. Sie zog ihren Säbel und drosch wild auf ihn ein. Einen um den anderen streckte sie nieder. Es war ein guter Tag für sie. Sie musste nur wenig selbst einstecken. Ein paar tiefe Wunden an Armen und Beinen. Aber wenn sie erst einmal versorgt waren würden sie sicher schnell wieder verheilen.


Wie eine Furie kämpfte sich Lyn ni Niamad von Brendiltal durch die kämpfenden Piraten. Dabei hielt sie Ausschau nach Malina, konnte sie sich doch vorstellen, dass jene wahrscheinlich den Ort verteidigen würde, wo ihre Kinder versteckt waren. Es dauerte nicht lange bis sie den blonden Schopf ihrer Schwägerin entdeckte und steuerte zielstrebig darauf zu. Sie sah, wie diese sich gegen zwei der Angreifer zu Wehr setzte, einer davon war durch Kleidung und Körperhaltung als Anführer der Truppe zu erkennen, der andere war wohl ein angeheuerter Söldling. Reflexe ersetzten ihre Gedanken. Mit schnellen Schritten war sie an der Mauer kurz neben dem Haupteingang und bewegte sich von der Seite her zu Malina hin. Diese bemerkte die Bewegung und blickte kurz zu ihr. Ihre Blicke trafen sich und sie nickten einander kurz zu. Ohne ein Wort zu verlieren stellte sich die Baroness neben ihre Schwägerin und übernahm einen ihrer Gegner. Im Licht der Fackeln sah man ihre Schwerter aufblitzen, zwei Frauen, die nicht nur gegen diejenigen kämpften, die ihr Heim, sondern auch ihre Kinder bedrohten. Gegen die ausgebildeten Kriegerinnen hatten die beiden Angreifer nichts gegen zusetzen und so dauerte es nicht lange, bis sie in ihrem Blute zu Boden sanken. Mit einem schnellen Blick erkannte die hochgewachsene, rothaarige Baroness dass zumindest hier am Haupthaus kein weiter Gegner mehr stand. Doch für Worte war noch keine Zeit, erst wollten sie sicher gehen, dass auch an keiner anderen Stelle mehr Gefahr drohte. Ein Blick zu Malina genügte, wortlos liefen sie los um zu schauen, wie es Ra'oul und A'urel ergangen war und ob die Angreifer komplett zurück geschlagen waren.


Finster waren die Blicke der versammelten Brendiltaler Streiter am Tisch. Im Hintergrund standen die Mitglieder der Reshminianer, und auch einige der Ammadyin hielten sich hier auf so sie nicht gerade verbunden wurden. Die Verstärkung, die mit Ra'oul und Lyn gekommen war, hatte dafür gesorgt, dass die Piraten so sie konnten das Weite gesucht hatten. Quenja hatte sich an ihren Hund Aldron gekuschelt, der auch im Keller, wenn auch sehr verschreckt, seine Wacht gehalten hatte. Darian war hingegen ziemlich aufgewühlt und steckte mit Begeisterung einen Finger seiner Mutter in den Mund, um genüßlich darauf herum zu beißen, derweil Malina versuchte sich nichts vom Schmerz den die ersten Zähne ihr verursachten, anmerken zu lassen. Cahyin hingegen hielt nach wie vor seinen Stecken umfasst und hörte genau zu was die Großen sprachen. Die Berichte über die Verluste unter den Gutsbewohnern war derart ernüchternd, dass man darüber ein kam die Kinder zum Schwiegervater zu bringen, ebenso wie den schwer verletzten A'urel von Brendiltal.

"Einerlei warum die Piraten auf die Idee kamen hierher zu ziehen, wir werden sie auftreiben und schauen, dass kein anderes Gut oder Dorf mehr geplündert werden kann. Diese Aufgabe werde ich mit den Reshminianern übernehmen." Stellte Malina sachlich fest und Ra'oul nickte ihr kurz zu. "Ich dänke ich werdä mit den Ammadyin und dir Lyn an die Kistä raiten. Viellaicht kennen wir so dären Flucht verhindern, ohnä zuviel Blutzoll unter där Landbevelkerung anzurichtän." Seine Aussage war gleichzeitig eine Frage gewesen, doch ein Nicken von Seiten seiner Gemahlin bestätigte die Aufgabenverteilung. Der Baronet von Brendiltal begann sogleich Befehle auszugeben, derweil sich die beiden Frauen von den Kindern verabschiedeten und sich noch kurz unterhielten. Im Hof trennten sich dann die Wege aller Überlebenden. Von ihrem Pferd aus drehte sich Malina von Niederriet-Brendiltal zu den Ordensrittern um. "Vielleicht wurde der Feuerschein am Hafen schon von dem ein oder anderen Schiff aus beobachtet. Dieser Sturmfelser, dessen Aufgabe es ist sich um die Piraten zu kümmern wird Arbeit bekommen. Er im Wasser und wir zu Land- lasst uns die Piraten vom Deregrund tilgen! Mit Donner und Sturm für Perricum!"