Geschichten:Entscheidung im Morgengrauen

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20. Praios 1043 BF, Wehrturm Hardenfels, Herrschaft Hardenfels
Bärfried von Hardenstatt saß auf dem Dach des Wehrturms und ließ seinen Blick schweifen. Es war noch sehr früh, die Strahlen der Praiosscheibe kämpften sich gerade durch die Berge und nur wenige frühe Vögel zwitscherten ihr liebliches Lied. Die meisten Bewohner des Hardenfels schliefen noch tief in ihren Betten und wiegten sich in Borons Arme.
Er jedoch konnte nicht schlafen, seit geraumer Zeit gingen ihm die Worte der Baronin, die diese damals in Wasserburg aussprach, nicht mehr aus dem Kopf. Abenteuer zu bestreiten, Halunken das Handwerk legen, durch die Provinz zu ziehen, das alles bereitete ihm zwar Freude und er sah es als eine Art Pflichterfüllung gegenüber seinem ritterlichen Eid an doch füllten diese Tätigkeiten ihm einerseits nur selten - und wenn dann nur sehr knapp - die Taschen und half ihm nur leidig den Namen seiner Familie bekannter zu machen oder in die Nähe eines erbbaren Titels zukommen.
Der Einäugige blickte in den Innenhof hinab, dort machte sich gerade Gero auf zum Stall. Als der Waffenknecht nach oben blickte nickten sich beide knapp zu, schwiegen aber ansonsten.
Bärfried seufzte und schaute wieder in die Ferne, dort hinter dem Horizont saßen sein Bruder und seine Schwester in ihren Arbeitszimmern oder besser gesagt, lagen sie in ihren Betten. Dara war Offizierin in der Perlenmeerflotte und verfolgte dort ihre Karriere. Salix hingegen wurde zum Meister der Schreibstube am Hof der Barone Zackenbergs ernannt. Beide seiner jüngeren Geschwister hatten sich also mehr oder weniger hohe und wichtige Posten in der Verwaltung der Baronie oder in der Flotte gesichert.
Sie hatten sich also in den Dienst eines Hochadligen oder des Militärs gestellt, genau das was die Baronin von Vellberg bei der Siegesfeier in Wasserburg zu ihm sagte.
Sie hatten also, jeder für sich, einen Grundstein gelegt auf dem man aufbauen konnte während Bärfried den Großteil seiner Zeit damit verbrachte durch die Herrschaft zu ziehen und Probleme zu suchen. Den einfachen Bürgern zu helfen, sie zu schützen und beizustehen, das würde auf Dauer nichts oder zu wenig bringen.
Bärfried musste aus dem Schatten des Wehrturms heraustreten, die Zacken verlassen und sein Glück dort suchen, wo es schon viele vor ihm fanden. Er würde in das perricumer Heer eintreten und dort sein Glück versuchen!
Voller Tatendrang sprang er von dem kleinen Hocker auf und wandte sich nach unten, er musste seinen Vater in Kenntnis setzen und dann einige Briefe schreiben.



 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Markgrafschaft Perricum.svg   Wappen Baronie Zackenberg.svg   Wappen Herrschaft Hardenfels.svg  
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20. Pra 1043 BF 06:00:00 Uhr
Entscheidung im Morgengrauen


Kapitel 1

Der Vater und sein Sohn
Autor: Vlad