Geschichten:Elmenbarths Lehre - Verbotenes Wissen

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Hesinde-Kloster St. Ancilla, Klosterlande St. Ancilla, Kaiserlich Gerbaldsmark, Anfang Hesinde 1037 BF:

Navar schritt durch die riesige Haupthalle der Klosterbibliothek, wahrlich beeindruckend was die Diener der Hesinde über all die Jahrhunderte zusammengetragen hatten. Es lag eine bedächtige Stille über diesen Ort, obwohl hier und dort Geweihte, Novizen oder gar ungeweihte Gelehrte in einzelnen Wandnischen dicke Wälzer studierten, oder aber in künstlerisch anmutender Schrift Bücher kopierten. Ja, obwohl das Kloster eine eigene Druckerei besaß, wurden besondere Exemplare immer noch handgeschrieben. Jedes von ihnen ein Kunstwerk für sich und der Allwissenden ein Wohlgefallen.

Der Geweihte aus dem Hort der Hesinde zu Perricum war schon lange nicht mehr hier gewesen, über 30 Götterläufe mussten es wohl schon sein. Er hatte damals, er war als junger Geweihter eine längere Zeit hier im Kloster um alte Schriften zu studieren, mit einer Gruppe Gleichgesinnter einen geheimen Zirkel gegründet, mit dem Ziel des Studiums verbotener Schriften, darunter indizierte Werke wie das Tractatus Septelementaricum oder die Chroniken des Ilaris. Bekanntermaßen ist Hesindes Wissensschatz unbegrenzt und kennt aus sich heraus kein Gut und Böse. Es sind die derischen Vertreter die diese Einteilung vornehmen, so die Ansicht der jungen Geweihten. Einer von ihnen war ein damals ebenfalls junger Geweihter, Adran von Feenwasser mit Namen und heute Abt dieses Hortes des Wissens. Ein Hort, der nicht nur den Zwölfgöttern wohlgefälliges Wissen bewahrte, sondern auch, was heute als verbotenes Wissen gilt. Viele Novizen und Geweihte spekulierten über ein geheimes Archiv, Narvar wusste aber, es gab es wirklich. Nur, würde er es nach all den Jahren wieder finden? Auf die Hilfe seines früheren Freundes konnte Navar nicht zahlen, denn der Abt von St. Ancilla hatte längst den freigeistigen Pfad verlassen und galt nun mehr dem konservativen Lager der Hesinde-Kirche zugehörig.

Der eigentliche Grunde des Treffen des Klerus, der Magier und anderer Gelehrten interessierte Navar nur am Rande, obwohl er im Auftrag des hohen Lehrmeisters seines Heimattempels nach St. Ancilla gereist war. Dem Geweihten beschäftigte eine andere Sache, die nicht im Zusammenhang mit dem Relief von Korgond stand. Es ging ihm um das Fresco „Landleben“ im Hesinde-Tempel zu Perricum, ein Fresco, dessen Inhalt mehrere Deutungen zuließ und auch innerhalb seiner Kirche hoch umstritten war, so dass es nicht öffentlich zugänglich war und von einem dicken Vorhang verborgen gehalten wurde. Navar hatte sich schon lange nicht mehr mit dem Fresco beschäftigt, bis vor ein paar Monden seine Nichte Interesse an dem Erschaffer gezeigt hatte. Das hatte auch bei ihm wieder den Forschungsgeist geweckt.

Der Erschaffer des Frescos, ein gewisser Esindrago ya Gomo, erschuf vor gut Hundert Götterläufen eine Reihe von Werken die groteske Landschaften, verkrüppelte oder chimärische Wesen, niederhöllische Szenen und dergleichen zeigten und deren Motto das Momento Mori und die Gnade der Götter waren. Navar wusste, dass eines dieser Werke ya Gomos hier im Kloster zu finden war und er war entschlossen es zu finden.

Der Geweihte war offenbar so in seine Gedanken vertieft, dass er nicht bemerkte wie er von drei kleinen Schatten verfolgt wurde...


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Texte der Hauptreihe:
P10. Briefe
K83. Zweifel
5. Hes 1037 BF zur mittäglichen Rondrastunde
Verbotenes Wissen
Beobachtungen


Kapitel 30

In der Teestube
Autor: Bega