Geschichten:Elmenbarths Lehre - Im Garten der Schlange

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Schlangengarten, Hesinde-Kloster St. Ancilla, Anfang Hesinde 1037 BF:

Es war ein unerwartet sonniger Tag, wenn auch schon etwas frisch. Der Abt schlenderte gerade mit den wohlgelehrten Damen Indra von Teckelwitz und Arvinella von Bleichenwang durch den Schlangengarten. Das Stimmung war sehr heiter, hatte der Abt doch die beiden Magierinnen davon überzeugen können an seiner neu zu einrichtenden magischen Fakultät mitzuwirken. Der Schwerpunkt der Studien sollte nach Vorstellungen des Abtes bei der Analyse alter Trollrelikte liegen. Da fiel dem Hesinde-Geweihten ein, dass auch Meran von Beilunk die Erforschung der trollischen Magie als Steckenpferd hatte. Er musste später unbedingt ein Gespräch mit der Magierin führen, vielleicht war sich auch für seine Sache zu begeistern.

Es war schließlich die Novizin Sarella die die heitere Unterredung unterbrach. Im neben ihr stand eine Geweihte der Peraine mittleren Alters.

„Verzeiht mir dir Störung weiser Vater, aber Ihre Gnaden Janea Ravenna aus dem fernen Perricum hat eine dringliche Angelegenheit mit Euch zu besprechen.“

„Hab Dank Sarella, dann wollen wir unseren Gast nicht länger warten lassen. Meine wohlgelehrten Damen, der Dienst der Alwissenden ruf, wir führen unsere Unterhaltung später fort.“ Die beiden Magierinnen nickte wohlwollend und entfernten sich. Die Novizin zog sich ebenfalls zurück.

„Ich hatte bis jetzt noch nicht die Ehre mit Euch ein Gespräch zu führen. Bitte vergebt mir dafür. Was habt Ihr also auf dem Herzen, Eure Gnaden?“ Der Abt lächelte die Geweihte freundlich an. Janea lächelte ihrerseits freundlich.

"Es ist sehr nett von Euch mich direkt zu empfangen. Ich würde mich zum einen freuen, wenn ihr auch mir die Ehre erweisen würdet, einen Spaziergang im Garten mit euch zu genießen. Aber ich brauche auch Euren Rat in einer etwas für mich kniffligen Angelegenheit."

Der Abt des Klosters lächelte freundlich. "Aber natürlich, wenn ich Euch Helfen kann, helfe ich Euch gern."

Und so gingen sie auch nur eine kurze Weile spazieren - bis Janea tief Luft holte und ansetzte.

"Es liegt mir eigentlich fern, mich in die Angelegenheiten anderer zu mischen, aber in diesem Punkte brauche ich einen Rat. Wir sind hier zusammen gekommen um ein Relief zu untersuchen. Ein Relief, dass nun einmal zerbrochen ist und jeder hat sein Stück und kann damit tun und lassen was er möchte. Sicherlich möchten wir alle verhindern, dass dieses Relief und das was es auslösen könnte in die falschen Hände kommt. Wir alle haben die Befürchtungen gehört. In diesen Hallen gibt es nun jemanden, der wohl ein Stück dieses Reliefs verkaufen möchte. Was ich hier nicht anprangern will, aber ich möchte auch sicher gehen, dass es nicht in die falschen Hände geraten kann. Da Ihr die Örtlichkeit und die Eingeladenen viel besser kennt als ich, hatte ich gehofft, dass auch Ihr ein Auge darauf haben könntet, falls Ihr das nicht schon lange habt. Das würde mich selbst sehr beruhigen."

Der Abt schien einen Augenblick zu überlegen und blieb dann schließlich stehen und drehte sich zu seiner Gesprächspartnerin.

"Eure Gnaden, ich bin Euch zutiefst dankbar für Euer Vertrauen, auch teile ich uneingeschränkt euren Schlussfolgerungen! Es ist für unsere, der Allwissenden gefälligen Sache, äußerst hinderlich, dass die Reliefstücke nicht in einer Hand sind. Magister von Ochs hatte noch während des unsäglichen Konkordats versucht so viele wie möglich in seine Obhut zu bekommen, doch befinden sich noch zu viele in den Händen wenig vertrauenswürdiger Subjekte. Ich werde die Mehrerin des Wissens mit der Sache beauftragen, sollte das Reliefstück von dem Ihr sprecht in falsche Hände geraten, so müssen wir handeln. Eure Gnaden, wer ist die Person, der die heiligen Hallen der Allwissenden zu einem Hort des listigen Fuchses macht?"

Der Abt kannte die Gefahr, auch war er sich bewusst, dass viele der hier im Kloster Anwesenden nicht vertrauenswürdig waren, da sie anderen Herren dienten. Er würde Yurika beauftragen Mitglieder für eine Art inneren Zirkel zusammenzustellen. Einen inneren Zirkel mit vertrauenswürdigen Personen, die tatsächlich wegen dem Relief von Korgond hier waren. Die Forschung musste weitergehen. Er brauchte Ergebnisse.

Janea nickte vehement und hocherfreut. "Ja, ich denke auch es ist im Sinne der Götter, dass man dafür sorgt, dass alle Teile in Sicherheit sind. Und vor allem der ernsthaften Forschung auch zugänglich gemacht werden. Da wir da einer Meinung sind, kann ich euch nun auch verraten, dass es wohl der werte Herr Tolak Karfenck ist, der ein Stück des Reliefs hier feilbietet und dementsprechend umschwärmt wird. Ich danke euch - ich war tatsächlich ein wenig unsicher ob ich mich in die Angelegenheiten einmischen sollte. Aber drohendes Unheil abzuwenden erschien mir wichtiger als die Privatsphäre des werten Herrn Karfenck. Ich fürchte, er ist nicht an Forschung und Wissen interessiert."

Der Abt berührte die Geweihte vertrauensvoll an der Schulter.

"Ihr habt das Richtige getan und ich wäre Euch sehr verbunden, wenn Ihr auch weiterhin die Augen offen halten würdet und mir berichtet."

"Aber natürlich.", bestätigte die Angesprochene überzeugt.

Zufrieden mit ihrer Entscheidung genoss Janea noch einen leider recht kurzen aber auch kurzweiligen Spaziergang durch die Gärten mit dem Abt und berichtete von den seltsam anmutenden Vorgängen, die sie und Sannah beobachtet hatten - natürlich ohne Sannah zu erwähnen. Vor allem die Beschreibungen des Gesichtsausdruckes des armen Krämers, als er das für Janea leider unbekannte Angebot der Rahja-Geweihten erfahren hatte und auch die Begegnung mit Answin von Prailind, sorgten für leichte Erheiterung. Und das trotz der besorgniserregenden Tatsache, dass einfach irgendwie jeder involviert zu sein schien.



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Texte der Hauptreihe:
P10. Briefe
K83. Zweifel
8. Hes 1037 BF zur abendlichen Boronstunde
Im Garten der Schlange
Was zu tun ist


Kapitel 47

Isidians Angebot
Was zu tun ist


Kapitel 10

Isidians Angebot
Autor: Aurora, Bega