Geschichten:Elmenbarths Lehre – Der Zug der Unzufriedenen 1

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Schloss Hohenlintzen, Mitte Hesinde 1037 BF:

Junker Branbert von Scheuerlintz saß gemeinsam mit seiner Gemahlin Nartara am prasselnden Kaminfeuer und schlürfte seinen heißen Gewürzwein, als ein Diener unverhofft einen Gast ankündigte: Es handelte sich um Junker Eberhelm von Garnelsand, dem Schwertvater von Branberts Tocher Lisberta. Erfreut sprang der ansonsten nicht für seine Gefühlsausbrüche bekannte Junker auf, den Abwechselung vom öden Leben in der garetischen Provinz konnte er wahrlich gebrauchen. Was vermisste er doch seine Zeit als Seneschall der Sighelmsmark...

„Alter Freund“, begann der Garnelsander und begrüßte Branbert mit einemr freundschaftlichen Händedruck, „es ist mir immer eine Freunde hier willkommen geheißen zu werden.“

„Die Freude ist ganz auf unserer Seite“, antwortete der Scheuerlintz hastig, „ nicht wahr Nartara?“

Die Angesprochene nickte zustimmend. „Wie du weißt ist dieses Gemäuer seit ein paar Monden nicht gerade ein Hort der Freude.“

„Ja, ich hörte davon, erst der Tod der seligen Junkerin und dann auch noch der Verlust eures Enkels“, Eberhelms Gesichtszüge verhärmten, doch nicht aus Trauer um den Verlust an sich, sondern weil der Kleine einmal ein mächtiger Diener seines Gottes hätte werden sollen. „Wie geht es meiner Schwerttochter?“

„Ach, es ist ein Kummer mit ihr“, begann Nartara zu jammern, „Sie verlässt kaum ihre Gemächer, redet mit keinem und ist tief melancholisch. Ihren Gemahl hat sie seit drei Monden nicht mehr empfangen. Dabei wäre ein Erbe doch so wichtig“

„Nartara, ist gut jetzt“, warf Branbert kühl ein, „Sie soll sich nicht so anstellen und ihre Pflicht erfüllen. Die Vermählung mit dem Zweifelfelser hat uns genug gekostet, noch haben wir nichts dafür bekommen außer ein totes Balg.“

„Nun, was Lisberta braucht, ist eine Sache die wieder das Feuer in ihrem Herzen entzünden kann – und ich hätte da vielleicht was … „ Branbert und Nartara horchten interessiert auf. „Wie ihr wisst treffen sich im Kloster der Schlangenpriester Magier und anderes Gelehrtenpack. Die sagen zwar, der Forschung wegen, aber ich sage euch die planen die Machtergreifung, den Umsturz der alten Ordnung …“

„Wessen Machtergreifung?“, warf Nartara irritiert ein, „Ist Answin schon wieder zurück?“

„Äh, nein. Die planen natürlich die Machtergreifung der Priester und Magier! Warum sonst ist es uns denn verwehrt das Kloster zu betreten? Die verheimlichen doch was. Außerdem haben die Schlangenpriester im Kloster jetzt schon zu viel Macht. Uilstein, Wiehingen, alle schon die reinsten Vipernnester und der Hof der Burggräfin erst. Die ist doch eh eine Freundin der Bürger Gareths und dieser Nandusbastarde.“

„Ugh, Schlangen mag ich nicht“, Nartara verzog das Gesicht“, was sollen wir dagegen tun?“

„Wir müssen dieses Vipernnest namens Ancilla ausräuchern“, ein hämisches Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Junkers aus, „zeigen wir ihnen wer hier das sagen hat. Zieht mit mir vor die Tore des Klosters.“

In diesem Moment öffnete sich knarrend die nur angelehnte Tür und Lisberta trat ein. Mit emotionslosen Blick ging sie auf Eberhelm zu.

„Ich werde meinem Schwertvater folgen!“



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Texte der Hauptreihe:
P10. Briefe
K83. Zweifel
Autor: Bega