Geschichten:Einer, um Haffax zu schlagen - Ein mysteriöser Besuch

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Schloß Hohenlinden, Frühling 1035 BF

Als Ajax vom Tempelbesuch in der Stadt zurück zum Schloß kam, sah er wie gerade mehrere fremde Pferde vom Gesinde in den Stall geführt wurden und er sah auch einen fremden, mit einem Schwert bewaffneten Mann, am Schloßeingang stehen, der das treiben auf dem Hof genau beobachtete. Offenbar war der Besuch eben erst angekommen.

„Hey, Ajax! Da bist du ja. Der Eberfang sucht schon überall nach dir“, rief ihm Adran, einer der Stallburschen, die sich um die Pferde kümmerten, zu.

Ajax eilte auf ihn zu. „Wer ist denn gekommen?“, fragte er.

„Keine Ahnung“, zuckte der Stallbursche mit den Schultern. „Irgend so eine Edeldame mit mehreren Leibwächtern. Hat sich als Frau Leodane vorgestellt. Sie ist bereits im Schloß. Du solltest den Eberfang nicht warten lassen.“

Ajax bedankte sich und eilte in das Haus. Kaum war er in der Eingangshalle, hörte er schon die strenge Stimme des Haushofmeisters:

„Da bist du ja, Ajax! Wo warst du denn?! Geh sofort in deine Kammer und mache dich zurecht! Wir haben Besuch und du mußt am Tisch bedienen! Aufauf, beeile dich! Und nachher reden wir darüber wo du so lange geblieben bist!“, rief ihm der Eberfang noch hinterher, als schon Ajax die Treppe hinauf eilte.

In seiner Kammer zog er sich eilig um und eilte danach sogleich zum kleinen Salon, wo der Schloßherr in der Regel seine Gäste zu empfangen pflegte. Dort angekommen kam er gerade noch rechtzeitig um das Tablett mit dem Krug Wein zu übernehmen, das eine Magd brachte. Es war schließlich seine Aufgabe die Herrschaft als Page zu bedienen. Leise öffnete er die Tür und trat ein.

Dort unterhielt sich Balrik gerade mit dieser Edeldame von der Adran gesprochen hatte. Sie war mittleren Alters mit hellbraunen Haaren und trug ein dunkles Reitkleid. Ajax gab beiden ein Becher und schenkte ein.

„Du kannst den Krug hier stehen lassen, Ajax. Wir brauchen dich vorerst nicht mehr“, sagte Balrik schließlich.

Ajax wußte, wenn sein Herr das sagte, wollte er ungestört sein und mit dem Gast unter vier Augen sprechen. Na toll!, dachte Ajax. Erst hetzt mich der Eberfang herum, und dann werde ich nicht gebraucht. Aber das bedeutet, daß ich wieder frei habe. Ajax verließ wieder den Raum und hörte noch ein Gesprächsfetzen bevor er die Tür schloß:

„Ihr könnt es Euch wahrscheinlich schon denken, weshalb ich hier bin, Euer Wohlgeboren. Es geht um das Große Kabinett ...“

Wieder das Kabinett?, dachte Ajax. Er fragte sich, wer diese Frau war. Seit dem sich sein Herr bemüht Marschall zu werden, ging es hier zu wie auf dem Markt. Und wenn er wirklich Heerführer wird … Ajax stellte sich vor, wie er mit seinem Herrn die königlichen Truppen inspizierte und wie Balrik Befehle brüllte und die Soldaten im Gleichschritt auf den Feind marschieren lies. Und irgendwann wurde aus Balriks Gesicht sein eigener und er führte die Truppen in den Kampf und mit gewagten Manövern gewann er alle Schlachten.

„He, Ajax. Träumst du?“ Die Stimme Adrans brachte ihn wieder in die Wirklichkeit zurück. Er stand wieder im Hof und der Stallbursche knuffte ihn in die Seite. „Hast du herausgefunden wer der Besuch ist?“, fragte er.

„Nein“, gab der Page zur Antwort. Aber er hatte sich fest vorgenommen, seinen Herrn zu fragen, wenn sich die Gelegenheit ergab.


GG&P-Con 2012 Garetien-, Greifenfurt- und Perricum-Con 2012


Dieser Artikel verweist auf die Handlung des GG&P-Cons 2012.