Geschichten:Eine Intrige Borstenfeld vs. Borstenfeld

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Dieser Tage wurde offenbar, wer der Lieferant der drei belastenden Truhen ist, die Baronin Waltrude von Borstenfeld zu Vierok wohl den Kopf kosten werden: Es ist niemand geringerer als der Verwandte der Beschuldigten Parinor von Borstenfeld, Pfalzgraf auf Bugenhog.

Gareth. Als eine Art zweiter Kläger im Verfahren gegen die Baronin von Vierok trat überraschend Burggraf Oldebor von Weyringhaus auf, stellvertretend für seinen Sohn Orlan von Weyringhaus-Rabenmund. Dieser ist als Witwer der mutmaßlich von der Borstenfeld ermordeten Baronin Berdina von Vierok ebenfalls Opfer der „Verbrechen aus der Truhe“, wie die Vorwürfe gegen Baronin Waltrude genannt werden.

Burggraf Oldebor erzwang zunächst die Offenlegung der Herkunft der Unterlagen aus den drei Truhen, wozu sich der Herold, der vorher Einsicht erhalten hatte, sofort bereit erklärte: Die Borstenfeld wird von einem anderen Borstenfeld belastet: Pfalzgraf Parinor von Borstenfeld ist der Urheber der Beschuldigungen gegen Baronin Waltrude und fügt seiner Liste an bemerkenswerten Taten, die das ganze Königreich erschüttern, einen weiteren Punkt hinzu. Woher er das ganze Material hat, habe er dem Gericht dargelegt – hierzu erfuhr der Herold allerdings keine Einzelheiten. Man darf aber spekulieren, was den Pfalzgrafen zu dieser Tat bewegt haben mag. Immerhin gilt in den Kreisen der garetischen Aristokratie üblicherweise, dass Blut dicker als Wasser ist. Offenbar geht es um die Erbfolge. Sollte Baronin Waltrude streben, würde ihre Tochter Hartmunde erben – die ist aber keine Borstenfeld mehr, sondern eine Hirschfurten, verehelicht mit dem Goldensteiner Pfalzgrafen Helmar von Hirschfurten. Angeblich soll Baronin Waltrude, deren anderes Kind Leuwyn als Knappe Zornbrechts von Rallerspfort in der Schlacht bei Puleth gefallen war, mit den Hirschfurten schon handelseinig gewesen sein.

Das Verhältnis zwischen Vieroker Borstenfeld und Bugenhoger Borstenfeld mag darunter gelitten haben, dass Waltrude – nachdem sie so viele Verbrachen auf sich gehäuft hatte, um Baronin zu werden – nun die Früchte ihrer Taten an ein anderes Haus übergeben würde. Parinor von Borstenfeld ist als Ministerialer der Kaiserkrone hingegen kein Inhaber eines Erblehens und hätte seine Nachkommen leer ausgehen sehen.

Das mag ihn bewogen haben, seine Verwandte anzuzeigen – vielleicht auch darauf hoffend, zum Dank das Lehen der Familie Borstenfeld zu sichern. Würde Waltrude verurteilt, könnte sie ihre Baronswürde nicht mehr vererben. Das Haus Hirschfurten ginge leer aus.

Am 2. Praios soll das Verfahren beginnen.

Marbert Fichtner