Geschichten:Ein neuer Staatsrat - Reaktion aus Höllenwall

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Burg Nymphenhall zu einer ruhigen Abendstunde.

Im Kabinettzimmer des Nyffel (Nordostturm) saßen der Baron Malepartus von Helburg samt seiner Gemahlin Ondinai von Weyringhaus-Helburg, und studierten verschiedene Akten.

In die arbeitsame Stille brach ein barsches Klopfen, und ohne eine Antwort abzuwarten trat die Vögtin Magnata von Helburg ein, nickte kurz und setzte sich auf einen der verbleibenden Stühle. Erwartungsvoll sahen der Baron und seine Gemahlin die Vögtin an, ahnten sie, dass einem solch unangemeldeten Besuch nichts Gutes folgen würde.

Mit unbewegter Mine lass die Vögtin die Verlautbarung aus Erlenstamm vor, welche letztlich den Baron von Höllenwall als Kandidaten vorschlug.

Es dauerte erfahrungsgemäß nur wenige Augenblicke, bis der Baron vor Wut platzte.

"Was fällt denn diesem wahnsinnigen Weibe aus Erlenstamm ein! Welch gemeine Intrige spinnt sie mit solchem Tun, nicht nur das ihre Nichte meinem Bruder nachstellt, nun meint auch noch diese untote Stück es müsste ..." "Contenance, mein Lieber!" mit sanften Worten brachte die Gemahlin Ondinai von Weyringhaus-Helburg ihren Mann zum Schweigen. Mit hochrotem Gesicht stierte der Baron abwechselnd zwischen den beiden Damen hin und her.

"Ich muss meinem Bruder Recht geben.", folgerte die Vögtin: "Nichts Gutes kann man von der Erlenstammerin erwarten!" Und Baron Malepartus ergänzte gereizt: "Die Zornesbuhle will mich vor allen Adeligen zum Narren machen! Aus Rache dafür das wir ihr Balg gemästet haben"

Ondinai hob leicht die linke Braue an und entgegnete gelassen: "Nicht mehr als ihr es selbst vermögt. Ich hingegen sehe darin durchaus eine Gelegenheit, dass ihr euch mal wieder auf dem Parkett der Politik betätigt! Es wäre für all unsere Feinde und Spötter ein deutliches Zeichen, dass selbst der elende Bauernaufstand im Jahr des Feuers uns nicht zu schwächen, geschweige den ruhig zu halten vermag."

Verblüffung zeichnete sich auf den Gesichtern der beiden Geschwister ab, und die Vögtin fand als erstes wieder ihre Sprache: "Das meint ihr doch nicht ernst meine liebe Freundin, der Baron von Höllenwall hätte keinerlei Aussichten auf Erfolg bei diesem Unterfangen. Wer würde denn nur für ihn stimmen?" Vorsorglich rutsche Magnata von Helburg bei diesen Worten ein bisschen von ihrem Bruder weg, dessen Gesicht nun eine tiefrote Farbe angenommen hatte.

"Ich glaube das käme immer noch auf einen Versuch an. Vergesst nicht ich bin eine von Weyringhaus, mein Vater selbst sitzt im Zedernkabinett. Der Baron von Gallstein würde bestimmt auch für uns stimmen, und der eine oder andere Pulethaner auch. Baron Malepartus mag viele Feinde haben, aber nichtsdestoweniger auch Verbündete. Es gibt genug Barone im Königreich, die nicht wollen, dass wieder einer der Großen Familien die Geschicke lenkt. Wohin hat uns den die Politik eines von Luring schon gebracht?" bei diesen Worten umspielte ein seltsames Lächeln die Lippen der Gemahlin.

Der Baron von Höllenwall grübelte eine Weile und sagte dann: "Warum eigentlich nicht!"