Geschichten:Ein Tag neigt sich dem Ende zu

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Abend neigte sich seinem Höhepunkt zu. Die feste Tischordnung war von dem Hochzeitspaar selbst bereits seit längerem aufgelöst worden, und die beiden mischten sich nun locker unter die Gäste. Es machte auch den Anschein, als ob sie dem politischen Parkett entkommen wollten, schienen Eslam von Brendiltal und Ugo von Mühlingen doch dabei zu sein, sich in eine angeregte Diskussion zu vertiefen, zu denen sich immer mehr der anwesenden Pulethaner gesellten. A’urel von Brendiltal ging zu Anfang geradewegs zu Saginta von Mees-Mersingen, hatte er doch in den Ställen ein hübsches Pferd gesehen, dass sich in ihrem Besitz befand. Die Frau, die trotz ihres fortgeschrittenen Alters noch sehr attraktiv aussah, konnte die Wertschätzung in seinen Augen erkennen, als er sie mit seiner Aufmerksamkeit ehrte.

Der Baron von Gallstein hatte soeben Gesellschaft von der liebreizenden Sheena von Rashia’ Hal erhalten, die ihm den Tempel zeigen wollte und ihn von der Tafel und seinem ihn begleitenden Ritter entführte. Dieser sah sich sogleich im Focus der Gnitzenkuhler Baronin Geshla. Sie hörte Alveron von Firnsteig aufmerksam zu, als er begann über vergangene Turniere und Kämpfe zu berichten. Seine Ausstrahlung und seine ganze Erscheinung schienen ihr enorm zu imponieren. Sie hing förmlich an seinen Lippen. Auch sie sah an diesem Abend ganz entzückend aus. Die schwarzen Haare waren in kunstvollen lockigen Kaskaden vom Kopf herab drapiert. Sie trug ein Sahne farbiges Kleid aus Seide, dessen Säume mit teuren Borten eingefasst waren. Ihre zierliche Silhouette wurde durch den engen Schnitt noch betont. Nur unten schwang das Kleid frei. Die Mutter der Baronin indes lenkte ihre Schritte zum wiederholten Male in Richtung der Tanzfläche, wo sich einer der Rahja Diener schließlich fand, um sie zum Tanz zu führen.

Die Braut, Malina von Niederriet Brendiltal, lenkte ihre Schritte zu einem anderen Teil der aufgebauten Tafeln. Dort begrüßte sie nun auch persönlich einige der Herrschaften. Waldreich Firudin von Rossreut, der Junker zu Rossreut, saß unweit der Landvogtin von Perrinmarschen Maia von Perricum und des Edlen Hamardan ibn Seyshaban mit dessen Begleitung Ilayda Medina von Zarren, zu denen sich auch die Ritter vom Zornesorden zunächst gesellt hatten. Alle wurden sie mit einigen Worten von ihr begrüßt. Die Novizin, die sich in Anwesenheit der Zornesritter befand, schien elfische Wurzeln zu besitzen, was Malina kurz die Sprache verschlug, doch schnell wurde ihre Aufmerksamkeit von Reto von Binsböckel gefangen, der sie zum Tanz aufforderte.

Die Baroness von Vellberg, Selinde von Löwenhaupt-Hauberach, war hernach von den Zornesrittern entdeckt worden, und man unterhielt sich über die gemeinsamen Untersuchungen, die die Umtriebe am Darpat klären sollten. Dabei war man darauf bedacht keinen der Umstehenden im Unklaren darüber zu lassen um was es ging. Kurze Zeit später gesellten sich noch der Nebachote aus dem Rashtullswall, Marnion von Kelsenstein, sowie die beiden nebachotischen Jäger Kor’win und Kain hinzu. Schnell hatte sich diese Gruppe in einen separaten Bereich zurückgezogen um Neuigkeiten auszutauschen.

Der Vogt Irian von Brendiltal, dem man ansah, dass er gutes Essen und einer unterhaltsame Gesellschaft nicht abgeneigt war, schien mit einem der Brüder Zollensteins und ein paar Nebachoten um irgendetwas zu wetten. Der Einsatz schien sich dabei um das Turnier zu drehen, dass übermorgen stattfinden sollte. Feixende Blicke wanderte dabei zu der Gnitzenkuhler Baronin von der man gehört hatte, dass sie allen Ernstes vor hatte am nebachotischen Buhurt teilzunehmen. Ihre Unterhaltung wurde jedoch durch die Ankündigung unterbrochen, dass einige Künstler am Ufer des Sees Fackelspiele aufzuführen gedachten. Daher begab es sich, dass zahlreiche Gäste ihre Schritte zu dem idyllisch ruhig liegenden Gewässer lenkten um dort dem Schauspiel beizuwohnen. So verlief denn auch der weitere Abend in ruhiger, festlicher Gesellschaft. Das Essen am Buffet, sowie die Getränke wie Saft und Wein wurden stets nachgefüllt. Süßes Gebäck und Obst wurde gereicht und verschiedene Gaukler zeigten ihre Darbietungen. Manch einer kam erst recht spät in der Nach, oder früh am kommenden Morgen ins Bett und nur die wenigsten blieben dabei alleine. Am kommenden Tag sollte dann ausreichend Zeit bleiben, um sich zu entspannen und auf das am darauf folgenden Tag beginnende Turnier vorzubereiten und sich, so gewünscht, noch für die einzelnen Disziplinen zu melden.