Geschichten:Ein Antrittsbesuch

"Ihr habt mich zu Euch gebeten", stellte Werdomar lakonisch fest, als er das Arbeitzimmer des Grafen betrat.

"Ja, es geht um den neuen Staatsrat, Euren Nachbarn."

Werdomar nickte. Als Baron von Puleth war er wohl vertraut mit Horbald von Schroeckh.

"Ich wünsche, dass Ihr ihm einen Besuch abstattet und meine Glückwünsche übermittelt."

Erneut nickte Werdomar. Normalerweise waren Aufträge dieser Art Anselms Sache. Aber zum einen war dieser Weg wohl ungefährlich, zum anderen war tatsächlich er der Bote, der sich in diesem Falle anbot. "Habt Ihr einen besonderen Wunsch, was ich ihm gegenüber zum Ausdruck bringen soll?"

Geismar sah auf. "In der Tat, den habe ich. Macht ihm klar, dass jene unschönen Ereignisse bei der Eroberung Puleths durch Unsere Subalternen von Unserer Seite weder gewünscht noch gebilligt wurden."

Auch dies quittierte der Baron von Puleth mit einem Nicken. 'Ein weiter Grund, nicht Anselm zu schicken', dachte er sich. Sein Bruder machte kein Hehl aus seiner Freundschaft mit Hadrumir von Schwingenfels - und würde sich sicherlich schwer damit tun, dessen und Nimmgalfs damalige Taten in solches Licht zu rücken. 'Auch wenn er eine falsche Schlange ist', fuhres Werdomar durch den Kopf. "Ich werde dies deutlich machen", bestätigte er.

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Texte der Hauptreihe:

K1. Die Schneckenmär

K2. Ein Antrittsbesuch

K3. An den neuen Staatsrat

K4. Stühlerücken

K5. An der Mauer, auf der Lauer