Geschichten:Ein Anfang in Tannwirk - Teil 1

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Tannwirk, Anfang RONdra 35 Hal


Der morgendliche Tau glänzte auf den Halmen und das Licht Praios begann gerade den Himmel zu erhellen, als ein Reiter im wilden Galopp die Idylle von Hasen und Rehen zerstörte und alles Getier vor ihm die Flucht ergriff. Pferd und Reiter waren gleichsam von Dreck und Schweiß bedeckt und machten einen erbarmungswürdigen Eindruck. Ohne Rücksicht auf seine Person trieb der Soldat, denn ein solcher war er ganz offenkundig, sein Reittier den Weg entlang.

Wappenrock und Kettenhemd zeugten an mehreren Stellen von Kämpfen und schienen erst in jüngster Zeit Ziel für Pfeil und Schwert geworden zu sein. Doch auf der Flucht war er keines Wegs, sein Gesicht zeigte vielmehr Entschlossenheit, der sich hin und wieder auch Besorgnis hinzu gesellte. Vor drei Tagen war er in Passbach, einem kleinen Dörfchen an der Grenze zu Zweiflingen, aufgebrochen.

Dort war er als Teil der neuen Postenkette stationiert gewesen, um die umliegende Landschaft und vor allem die Wildermark im Auge zu behalten und frühzeitig Alarm schlagen zu können, sollten marodierenden Horden aus der Nachbarschaft nach Tannwirk einmarschieren. Dieser Fall war nun vor drei Tagen eingetreten. Man hatte sie verständigt, dass in der Nähe eine Gruppe von Gesetzlosen einen Waldbauernhof überfallen habe. Bei Auskundschaften dieser Gruppe, waren er und seine beiden Begleiter den Wachposten der Räuber zu nahe gekommen und in ein Gefecht verwickelt worden. Nur mit Mühe hatten sie sich zurückziehen können und während er als Melder nach Tannwirk geschickt worden war, blieben seine Kameraden zurück, um die Gruppe weiterhin zu beobachten.

Erleichterung breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er den Burgberg im Frühnebel erkennen konnte. Mit auffrischendem Eifer trieb er sein Pferd durch den Ringwald und lenkte es keine zehn Minuten später über den Dorfplatz zur Schänke, wo der Vogt bis zur Wiederherstellung der Burg residierte.


„Hochgeboren!“

„Herr Ritter, wacht auf, ein Bote wartet und hat wichtige Nachricht.“

Eine unfreundliche Antwort murmelnd schlug Tabuin von Tsha seine Augen auf. Mit einem kurzen Blick in Richtung der Fenster, die sein Diener soeben öffnete, vergewisserte er sich, dass es noch nicht mal die achte Stunde war.

„Was, bei allen Chrattac, ist los, dass Du mich so früh weckst?“

„Ein Bote aus dem Grenzgebiet ist hier, Herr, Söldner sind über die Grenze gekommen.“

„Thanatai.“ Fluchend erhob er sich und zog sich an. „Ich bin sofort unten, sag Rubain Bescheid und lass dem Boten ein Frühstück reichen, der wird einen tollen Ritt hinter sich haben.“

„Bereits geschehen, Hochgeboren, auch Euer Frühstück steht bereit.“

Der Diener zog sich wieder zurück.


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Texte der Hauptreihe:
K1. Teil 1
K2. Teil 2
3. Ron 1028 BF
Teil 1


Kapitel 1

Teil 2
Autor: Tabuin