Geschichten:Drei Krähen und ein Räblein – Blasius und Baduar

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Ritterherrschaft Praiosborn, Ruine Praiosborn, Boron 1042

„Und was machen wir jetzt mit den beiden da?“, wechselte Ailsa seufzend das Thema und deutete zu den beiden großen, weißen Hunden hinüber, die gerade ausgiebig von Lorine und Boronian, dem Novizen des Golgariten, gestreichelt und gekuschelt wurden, „Was Nale sich dabei nur wieder gedacht hat...“

„Was hat sie Dir denn gesagt?“, wandte sich nun die Geweihte an den Golgariten, der die Hunde mitgebracht hatte.

Über das Gesicht des Geweihten legte sich ein verschmitztes Lächeln: „Nur, dass sie genug davon habe und ihr sie hier gewiss gut gebrauchen könnt. An der Brache. Zum Schutz. Und da man ihr im Augenblick besser nicht widerspricht...“

„... hast Du ihr nicht widersprochen“, schloss Nurinai nickend.

Er lachte: „Ich bin doch nicht des Wahnsinns!“

„Da hat wohl jemand Angst vor seiner kleinen Schwester, was?“, foppte die Geweihte den Golgariten.

„Keine Ahnung, wie der Rhodensteiner das aushält...“

„Wahre Liebe!“, seufzte die Geweihte.

„Vielleicht hat aber die gute Palina von Pul ihre Abgaben auch mal wieder mit ihren süßen, kleinen Hundewelpen beglichen?“, vermutete nun Scanlail, „Wäre ja nicht das erste Mal.“

„Und wer kann schon zu süßen, kleinen Hundewelpen Nein sagen?“, führte Nurinai lachend weiter aus, „Eine unter Schwangerschaftswahnsinn leidende Baronin ganz sicher nicht.“

„Süß und klein...“, wiederholte Ailsa und blickte die Hunde aufmerksam an, „Süß und klein... Reden wir eigentlich von denselben Hunden? Die da drüben sind auf jeden Fall ganz sicher nicht klein, süß vielleicht, aber klein? Die wiegen doch bestimmt jetzt schon...“ Sie überlegte einen Moment. „... 20 Stein!“

„Könnt wohl hinkommen“, stimmte die Geweihte zu, „Was die wohl den Tag über verputzen?“

„Na, Gras werden die ganz sicher nicht fressen!“, mischte sich nun Lonán ein, „Und alles was vorne reingeht, kommt auch hinten wieder raus...“

„Pferdehaufen...“, war alles, was Ailsa dazu zu sagen hatte, „Riesen große Pferdehaufen.“

„Also ich“, hob der Waffenknecht an, „Ich mach die Ponykacke bestimmt nicht auch noch weg!“

Ailsa sah ihn mit einem bösen Blick an.

„Ich bin freier Albernier und nicht zuständig für Ponykacke! Reicht schon, wenn ich den hohen Damen jeden Tag das Essen auf den Tisch bringen muss... Oder wollen die Herrschaften den Rest ihrer Tage ausschließlich Grütze speisen? Morgens, mittags UND abends?“

Keine der drei Schwester erwiderte etwas darauf.

„Ich habe ehrlich gesagt keine Zeit mich um die Biester zu kümmern“, stellte die Geweihte kurz darauf klar, „Sind ja nette Kerlchen, aber...“

„Ich auch nicht. Muss mich um mein Lehen kümmern...“, erklärte nun Ailsa.

Alle Blicke lagen nun auf Scanlail. „Also ich werde ganz sicher keine Ponykacke wegräumen! Ganz sicher nicht! Ich bin Skaldin und keine... Tierbändigerin!“

„Und jetzt?“, fragte Ailsa in die Runde.

„Keine Ahnung!“

„Ich auch nicht!“

Da rief eine helle und liebliche Kinderstimme: „Den Zwölfen zum Gruße!“

„Die Götter auch mit dir, Nella!“, erwiderten die drei Schwestern im Chor.

„Nella?“, entfuhr es der Ritterin.

„Nella“, wiederholte die Geweihte.

„Nella!“, stimmte die Skaldin zu.

„Warum sind wir nicht früher darauf gekommen?“, ärgerte sich Ailsa.

„Warum haben wir uns nur so schrecklich dumm angestellt?“, fügte Nurinai hinzu.

„Wir? Ihr vielleicht“, frotzelte Scanlail, „Ich jedoch hab es gleich gewusst! Aber auf mich hört hier ja eh keiner, warum hätte ich also etwas sagen sollen?“