Geschichten:Dornentriebe - Nach Perricum

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Die Pferde liefen nebeneinander in lockerem Trab über die sanft hügeligen Weiden. Außer dem Knarzen der Sättel und dem leisen Klirren des Zaumzeugs war noch das leise Rasseln eines Kettenhemdes zu hören. In der Sommerhitze wirbelten die Hufe einigen Staub auf. Gerade erreichten die beiden Reiter die Spitze einer leichten Bodenerhebung. Weit und breit waren sie die einzigen Personen, lediglich in weiter Entfernung konnte man einige junge Burschen sehen, wie sie eine kleine Herde Pferde zusammentrieben. Die Pferde fielen zurück in einen langsamen Schritt.

"Hast du getan, was ich dir aufgetragen habe?"

"Ja, Herrin. Es ist alles vorbereitet. Der Mann hat die notwendigen Mittel und Weisungen erhalten und zeigt sich in angemessen freudiger Erregung. Bald schon will er zur Tat schreiten."

"Sehr gut. Ich hoffe wirklich, dass er sich seinem bisherigem EIndruck auf mich würdig erweist. Du kannst ruhig durchblicken lassen, dass ich ihm meine besondere Gunst erweisen werde, wenn seine Herde wächst, wie ich es von ihm verlange."

"Aber ist das in ihrem Sinne?"

Ein scharfes Zischen und darauf folgendes Klatschen zeugte davon, wie eine Gerte geschwungen wurde und auf nacktes Fleisch traf. "Zweifle nicht an meinen Plänen, sonst werde ich dir zeigen, wo dein Platz ist. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es exakt in ihrem Sinne. Was später wird, das wirst du dann sehen. Konzentriere dich auf deine Arbeit und gib mir keinen Anlass für Ärger!" Wütend wurde das Ross angetrieben und wand sich für einen halben Augenblick unter der groben Behandlung.

Kurz darauf stimmte auch wieder das leise Rasseln des Kettenhemdes in die Geräusche weit ausgreifender Hufe ein.