Geschichten:Die groß-garetische Heerschau - Aldenrieder Tiraden

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28. Praios 1038 BF auf Burg Aldengrund, Baronie Aldenried

Ein lautes Brüllen klang aus der Bibliothek der Burg Aldengrund und einige Mitglieder des freiherrlichen Dienstpersonal erkannten, dass es zweckdienlich sein könnte sich Aufgaben möglichst weit entfernt in anderen Teilen der Burganlage zu suchen.

"WAS FÄLLT DIESEM HADERLUMPEN EIGENTLICH EIN! Dieser.. dieser... dieser SCHLANGENHÄUPTIGE DRECKSSACK wagt es noch den Namen des Heiligen Nadrian durch seinen mißbräuchlichen Nutzen zu beschmutzen?! Ich werde...ich werde..."

"...dich erst einmal beruhigen, Felan", versuchte Jalga von Schallenberg-Streitzig ihren Gatten behutsam und mit sachlicher Stimme aus dem irrationalen Zorn zu befreien, der ihn umgab, wie eine rote Wolke.

"Beruhigen? Ach was!" fauchte der Baron von Aldenried, aber schon in wesentlich angemessener Lautsärke, während er mit einem Schreiben in der Hand herumwedelte, das deutlich sichtbar das Siegel des Rondradan von Rommilys-Nettersquell trug. "Erst stiehlt er uns das Junkertum, dann glaubt dieser.. dieser Schlunder auch noch er könne sich anmaßen mit einigen wohlfeilen Worten sich unserer Geschichte und Heiligen zu bemächtigen, um sie für irgendwelche seiner finsteren Machenschaften zu mißbrauchen. Und sei es nur, um sich lieb Kind zu machen in Hartsteen und sich bei weniger einsichtigen Persönlichkeiten einzuschmeicheln."

"Findest du das nicht etwas... hart? Ich weiß wie dich der Verlust von Sturmwacht schmerzt, aber das er es gekauft hat ist ihm nicht so sehr anzulasten, da das Gold nunmal benötigt wurde..."

"Es hätte deutlich bessere gegeben! Zumal er nicht mal den Anschein erweckte er habe uns helfen wollen! Dann hätte er das Gold geliehen oder das Junkertum nur als Pfand genommen. Aber nein, er will seine Krallen ganz um unser Erbe legen. Abgesehen davon, dass mir mittlerweile unschöne Dinge berichtet wurden. Du weißt, dass ich einige Nachforschungen um den Tod von Luidors Gattin auf der Natter durchführte. Was ich dabei herausfand reichte leider nicht diese Schlange aus ihrer Höhle zu zerren um sie richten zu lassen für ihre Schandtaten, aber allemal um allem, was aus seiner giftigen Feder kommt, zu mißtrauen und es abzulehnen!"

Felan marschierte vor dem Kamin, der bei der augenblickliche Hitze des Pariosmondes kalt geblieben war, auf und ab.

"Aber vermutlich", fuhr er leidlich beruhigt fort, "hat ohnehin bereits die Herrin Hesinde ihn für seine Falschheit mit Dummheit geschlagen. Dieser Vorschlag ist doch allein von irgendwelchem Pathos getragen, das ohnehin nicht verfangen wird. Wenn sich die Verantwortlichen nicht auf einen Treffpunkt einigen können, dann doch wohl vermutlich am ehesten doch darauf, dass die Reichststadt Hartsteen der denkbar ungünstigste Treffpunkt ist. Und das nicht nur wegen der dreckigen Orks und der immer noch zerstörten Rabenbrücke. Vorsichtshalber werde ich diese Meinung aber auch entsprechend verbreiten. Nicht das einige Hartsteener noch glauben aus falsch verstandener Heimatliebe diesem unsäglichen Vorschlag ihre Unterstützung zukommen zu lassen."

Mit diesen Worten stürmte Felan aus dem Raum in Richtung seines Arbeitszimmers, um den Worten in Form von einem dutzend Briefen Gestalt zu verleihen.

Dass Felan allem was der neue Junker zu Sturmwacht tat so grundsätzlich verabscheute war sicherlich nicht hilfreich. Jalga wusste, wann es keinen Zweck mehr hatte mit sachlichen Argumenten zu versuchen zu diskutieren und ließ ihn ziehen, auch wenn sie ihm diesmal allerdings im Endergebnis sogar zustimmte. Die Reichststadt war wahrlich ungeeignet. Nur würde sie lieber vorsichtshalber die Briefe vorher noch einmal lesen und ihn gegebenenfalls auf etwas gefälligere Formulierungen bringen. Sie erhob sich langsam, um ihm zu folgen.