Geschichten:Die Spur der Bekenner – List & Lust

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Königliche Therme, Hochnjerburg, Königlich Neerbusch, 30. Ingerimm 1041 BF:

Das zufriedenes Lächeln von Praiosmar von Hinn schien sich regelrecht in sein Gesicht einzubrennen. Welch ein erquickendes Erlebnis die Unterredung mit Molvena von Mersingen doch war. Ohne Zweifel, sie war eine der atemberaubensten Frauen die er je begegnet war. Es war schwierig gewesen, sich bei so viel rahjagefälliger Anmut auf das Wesentliche zu konzentrieren. Zumal die Alt-Baronin ihm ganz klar signalisierte, dass ihr Zusammensein eigentlich weniger auf Worte basieren sollte.

Mochte die holde Frau Rahja Hinn auch wohlgesonnen gewesen sein, die allwissende Frau Hesinde war es eher weniger. Die Mersingen konnte nicht wirklich Erhellendes zu den Ketztern beitragen. In Leihenbutt waren keine Vorfälle bekannt, aber genaueres konnte sie nicht sagen, da sie seit der Unauffindbarkeit ihres Gemahls wieder in Gareth lebte. Was für ihr Gemüt sehr viel zuträglicher war, wie sie immer wieder betonte.

Düllerwüben wusste immerhin zu berichten, dass der Waldsteiner Grafenhof sehr besorgt wegen der Umtriebe der Ketzer war und Hofkaplan Gutfried von Weißenstein damit beauftragt wurde, dem ein Ende zu setzten. Düllerwüben selber stellte sich Hinn als Landvogt von Lepperturm vor, einer verlassenen gräflichen Besitzung im Osten von Waldstein. Hier auf der Hochnjerburg war er auch nur Gast und verweilte sonst am Grafenhof.


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Hinn trat ins Freie und ließ für einen Moment den zauberhaften Blick auf den Burggarten auf sich wirken. Wahrlich ein alvaranischer Ort, hier in mitten des Reichsforsts und fernab jeglicher Zivilisation.

Eine vertraute Stimme riss den Marschall der Schlacht bei Zwingstein aus seinen wohligen Gedanken. Es war sein Sohn Adrianus.

„Vater, ich konnte niemanden vom Rudel ausfindig machen. Die Heroldin meinte nur knapp, dass sie sich auf der Jagd befänden. Allerdings lag diese Notiz in einem Umschlag in unserer Schlafkammer.“

Adrianuns übergab seinem Vater den Umschlag. In dem stand geschrieben:

Jäger, findet euch zur 2. Firunstunde an der Wegkreuzung ein, wo Ingras Stieg den Misteltalstieg verlässt. Waidmanns Heil!

Proismar überflog die Nachricht. „Sehr schön. Hier, deine neuen Freunde warten auf dich. Bereite dich vor. Waidmanns Heil!“

Der junge Krieger zog ungläubig eine Augenbraue hoch. „Äh, Vater? Du überlässt mir die Jagd mit dem Fuchsrudel?“

„Klar. Du hast mich doch die ganze Reise über mit dieser Großfürstlichen Idee voll gebrabbelt. Geh und schau selber was dahinter steckt. Das soll dein Abenteuer sein. Der Schallenberg ist auch bestimmt dabei. Halte dich an den. Bei seinen Alriksrittern bist du gut aufgehoben.“

Beide fallen sich in die Arme.

„Danke Vater. So begebe ich mich auf die Jagd. Und du genießt solange die Annehmlichkeiten des Bades?“

„Nein mein Sohn. Die Annehmlichkeiten müssen nun dem Ernst der Ketzerhatz weichen. Ich muss diese Braniborier treffen die heute eintrafen. Ich denke ich werde mich ihnen anschließen. Praios will es!“