Geschichten:Die Schlacht um Puleth Teil 30

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Festung Feidewald, 28. Hesinde 1029 BF


„Ihr habt euch also nicht an meine Befehle gehalten!“ stellt Graf Geismar fest.

Hadrumir blickte auf: „Nein!“

Geismar kochte innerlich vor Wut. Dieser Schwingenfelser war noch schlimmer als sein unfähiger Vetter. Der Kerl hatte tatsächlich die Dreistigkeit seine Befehle nicht zu befolgen und dies auch noch vor ihm zuzugeben. „Wisst ihr, was ich mit euch machen sollte?“

Hadrumir blickte dem Grafen direkt in die Augen. Leise sprach er: „Euer Hochwohlgeboren! Ihr gabt mir den Befehl, Puleth anzugreifen. Dies habe ich getan. Varena von Mersingen ist keine ernsthafte Bedrohung mehr für die Grafschaft. Ihr gabt mir außerdem den Auftrag, dafür Sorge zu tragen, dass dieser Heerzug keinen Erfolg hatte. Nun, für Luidor von Hartsteen war dieser Heerzug ein Misserfolg. Er hat zwar Elvena von Hartsteen auslösen können und er hat Hohenkamp eingenommen. Aber durch den Brief, welchen ich meinem Vetter diktiert habe, steht er als Verräter an der Sache dar. Ich habe dafür gesorgt, dass davon auch alle erfahren.“

Innerlich dankte er Eleona für die grandiose Idee, diesen Verrat publik zu machen.

„Die Truppen, welche der Grützer befehligt hat, wurden zersprengt, gefangen gesetzt oder getötet. Und Ihr habt doch eine gute Begründung, weshalb Ihr die achthundert Dukaten nicht an den Hartsteener zahlt.“

Hadrumir hatte sich diese Worte gut zu recht gelegt und sich genau überlegt. Graf Geismar schien zu Grübeln. Nach einer Weile sprach er: „Gut, geht zurück nach Orbetreu! Und bleibt dort! Wenn ich Eure Dienste erneut benötige, dann werde ich Euch rufen lassen.

Hadrumir verließ erhobenen Hauptes den Saal. Als er den Hof erreichte, brandete unter den Truppen Jubel auf. Die Soldaten verehrten ihn für das Erreichte. Hadrumir genoss den Jubel und lächelte als er auf sein Pferd stieg.

Von einem Fenster sahen Werdomar und Anselm von Quintian-Quandt dem Treiben auf dem Hof zu. „Was hältst du davon, Bruder?“ fragte Werdomar.

„Dieser Hadrumir von Schwingenfels hat seinen eigenen Kopf. Er hat Geismar gerade eben frei heraus seine Meinung gesagt.“

„Ja, er ist kein Speichellecker, wie dies sein Vetter ist.“

„Er hat einen militärischen Erfolg gegen den Hartsteener errungen und hat im Westen für Ruhe gesorgt.“

Werdomar musste nicken. „In diesem Punkt hatte Ludorand Recht. Er ist ein zäher Bursche. Wir sollten nur darauf achten, dass Geismar diesen Kettenhund richtig einsetzt, dann wird dieser Hadrumir von Schwingenfels noch sehr wertvoll sein.“


ENDE