Geschichten:Die Schlacht um Puleth Teil 25

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Puleth, der Abend des 15. Hesinde 1029


In gemächlichem Trab ritten Nimmgalf von Hirschfurten sowie Hadrumir von Schwingenfels und Kelnian von Windischgrütz auf die Stadt zu. Die Truppen hatten davon berichtet, dass sich in der Stadt kein Mensch rege, weshalb man sich nun vorsichtig näherte. Mehrere Truppen sicherten sie. Hadrumir war sich sicher, dass dies eine Finte des Feindes sein musste.Doch als man in die Stadt einritt, regte sich kein feindlicher Soldat. Auf den Straßen war tatsächlich kein Mensch.

Nimmgalf blickte einen der Soldaten an: „Schaue in diesem Haus nach den Bewohnern!“

„Zu Befehl!“

Derb hämmerte der Soldat an die Tür, welche schließlich nach längerem Klopfen geöffnet wurde. Hadrumir beobachtete weitere Häuser. Hinter verschlossenen Fensterläden konnte er vorsichtige Blicke bemerken. Feinde? „Vitus, das Fenster im zweiten Gebäude links. Nicht schießen, nur im Auge behalten!“ raunte er dem nächststehenden seiner Bogenschützen zu.

„Zu Befehl!“ kam die Antwort.

Hadrumir hatte keine Lust darauf, nach der Schlacht von einem Heckenschützen erschossen zu werden.

Er hatte gar nicht mitbekommen, was weiter vor ihm vor sich ging. Mittlerweile waren die Bewohner des Hauses auf der Straße. Sie riefen begeistert aus: „Die Reichstruppen! Das Reich hat uns nicht vergessen!“

Plötzlich öffneten sich Fensterläden und Türen und der Jubel sprang von Haus zu Haus und die Menschen liefen auf die Strassen. Ehe überhaupt irgendeiner der Soldaten oder der Anführer reagieren konnte, verbreitete sich die Nachricht, dass Truppen des Reiches gekommen seien.

Als sie den Marktplatz erreichten, hatte sich eine riesige Menschenmenge gebildet und ein ohrenbetäubender Jubel brandete auf. Hadrumir musste sich doch wundern. Die Stadt war von Varena eingenommen worden, doch hielten sich die Zerstörungen in Grenzen. Laut, so dass zumindest der neben ihm reitende Hirschfurten ihn hören konnte, sprach er: „Ich habe da ein ganz mieses Gefühl.“

Während Kelnian den Jubel des einfachen Volkes genoss, war es Nimmgalf nicht entgangen, dass irgend etwas anders war, weshalb er sich zur Seite drehte und hinter vorgehaltener Hand zurückgab: „Was genau meint ihr?“

„Ich habe schon eroberte Dörfer gesehen, welche mehr geplündert, gebrandschatzt und beschädigt wurden als Puleth. Entweder wollte es sich Varena hier häuslich machen oder sie hat ihren Männern ein Plündern verboten.“

Nimmgalf schaute sich unauffällig um. Der Schwingenfelser hatte Recht. Laut sprach er zu allen: „Zur Pfalz!“