Geschichten:Die Schlacht um Puleth Teil 18

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Puleth, der Mittag des 15. Hesinde 1029 BF


Schon gelangte er zum Feldherrenhügel, wo Nimmgalf von Hirschfurten die Schlacht hoch zu Ross genauestens beobachtete. Während die Reichsforster Liga noch in der Hinterhand gehalten wurde befanden sich inzwischen alle anderen Truppenteile in einem verbissenen Nahkampf. Schwertgeklirr und die Schreie von Verwundeten und Sterbenden hallten über das Schlachtfeld. Gerade hatte er einen Botenreiter mit neuen Befehlen zur Westflanke geschickt, als Hadrumir bei ihm eintraf.

„Melde mich wie befohlen!“ grüßte er den Feldherren knapp.

„Von Schwingenfels, die gegnerische Reiterei macht sich bereit zum Einsatz. Sehr wahrscheinlich werden sie eure Seite angreifen. Versucht mit eurer eigenen Reiterei dagegen zu halten und einen wirksamen Pikenwall aufzubauen. Sorgt dafür, dass sich die Infanterie nicht zu stark in wirkungslose Abwehrgefechte verstrickt. Sollte eure Flanke ins Wanken geraten werde ich persönlich meine Schlachtreiter ins Feld schicken. Aber baut nicht darauf, ich habe sie ursprünglich für einen anderen Zweck vorgesehen.“

„Zu Befehl!“ Hadrumir salutierte und wendete sein Pferd, um die soeben erhaltenen Befehle umzusetzen.

In Windeseile war er zurück. Hadran schaute ihn besorgt an: „Der Feind hat seine Kavallerie in Stellung gebracht!“

„Ich weiss! Der Heerführer will, dass wir unsere Flanke halten!“

Hadran schaute sehr skeptisch. Hadrumir versuchte den Ernst ihrer Lage hinunterzuspielen: „Es sind berittene Truppen der Säbelschwinger!“ Dann wandte er sich um: „Stolzenfurt! Ihr habt das Kommando über die leichte Reiterei! Umgeht über diese Seite sowohl unsere als auch die Truppen des Feindes und fallt dem Feind in die Flanke!“

„Jawohl!“ Mit diesen Worten mache sich Bocksbert von Stolzenfurt auf, den Plan in die Tat umzusetzen.

Hadrumir blickte den Katterqueller an: „Hadran, du hast den Befehl über unsere schweren Reiter! Warte auf mein Zeichen und dann stürme vor, um die Formation des Feindes zu brechen!““

„In Ordnung, aber was hast du vor, Hadrumir?“

Hadrumir schaute seinen Freund an. „Ich sorge dafür, dass unsere Männer in einem Stück nach Hause kommen!“

Mit diesen Worten wendete Hadrumir und preschte vor auf die im Zweikampf befindlichen Truppen. Der Baron hatte ihm nicht gesagt, dass er keinen Spass haben dürfte. Im Galopp schloss er sein Visier und zog seinen Anderthalbhänder. Schnell hatte er die Linien erreicht. Haarscharf ritt er an einem schwingenfelser Soldaten vorbei und ließ seinen Anderthalbhänder auf dessen Gegner niedersausen. Sein Ziel war das Banner der eigenen Truppen, um welches ein erbitterter Kampf im Gange war. Er ließ sein Pferd Donnerschlag mehrmals aufsteigen und Tritte auf die umherstehenden Feinde niedergehen, während seine Klinge, welche er einhändig führte, rechts und links blutige Ernte hielt.

Nachdem er einem gegnerischen Soldaten den linken Arm abgeschlagen hatte, sprang er vom Pferd und riss den nächsten Soldat nieder. Er war einen Tick vor dem Gegner wieder auf den Beinen und zog seine Klinge nun beidhändig durch und schlitzte dem Feind den Bauch auf. Er gab seinem treuen Pferd einen Klaps, auf das es sich davon machte. Mittlerweile hatten er und die Soldaten den Feind wieder zurückgedrängt. Sein Eingreifen hatte das Schlachtenglück zumindest vorerst zu ihren Gunsten gewendet. Auf einer kleinen Anhöhe kämpfte der Bannerträger momentan gegen einen großen Hünen. Hadrumir stürmte heran, packte seine Klinge erneut beidhändig und köpfte den Kämpfer.

Sofort riss er sein Visier auf: „Schwingenfelser, sammelt euch! Pikeniere zu mir!“

Es dauerte lange, viel zu lange bis Hadrumir es geschafft hatte, seine Soldaten in Formation zu bringen. Immer noch tobten zu viele Zweikämpfe zwischen den Infanteristen. Erschwerend kam hinzu, dass die Pikeniere im Kampf Mann gegen Mann logischerweise nicht mit den namensgebenden Piken kämpften, so dass diese auch erst einmal wieder vom Schlachtfeld aufgelesen werden mussten, während ringsum die Kämpfe unerbittlich tobten. Hadrumir konnte bemerken, wie die Reiterei des Feindes heranstürmte. Die Verteidigung seiner Truppen war nur notdürftig, er wünschte sich mehr Zeit. Aber gnadenlos stürmten die berittenen Feinde heran. Viel zu wenig Piken waren aufgestellt und von den wenigen trafen noch nichtmals alle das Ziel.

„Haltet die Formation!“ brüllte Hadrumir seinen Truppen zu, obwohl er wusste, dass dies in Anbetracht der Situation kaum möglich war.