Geschichten:Die Schlacht der Drei Kaiser - Teil 6

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Die Schlacht der drei Kaiser – Teil 6

Unaufhaltsam preschte Nimmgalfs Schwadron näher an den Feind heran. Einzelne Fußkämpfer, die nicht rechtzeitig ausweichen konnten, wurden einfach niedergetrampelt. Der Baron schätzte, dass der Zusammenprall mit dem Gros der feindlichen Truppen nur noch wenige Dutzend Herzschläge entfernt war.

„Euer Hochgeboren, seht: dort drüben!“ rief plötzlich sein Weibel Edmund von Mittendorf, der links neben ihm ritt. „Was? Was meint Ihr?“ Durch den Lärm der Hufe war es schwer, etwas zu verstehen, doch Edmund deutete mit seiner Lanze leicht nach Osten. Als Nimmgalf daraufhin in die Richtung blickte, konnte er nicht glauben, was er da sah. „Das… das ist doch nicht möglich!“ sagte er. „Bei allen Göttern, es ist der KAISER! Kaiser Hal ist zurückgekehrt.“

Und wirklich, von Südosten her näherte sich eine kleine berittene Gruppe, allen voran seine Allerzwölfgöttlichste Magnifizenz Kaiser Hal, gekleidet in seinen prächtigen Kaisermantel und der Raulskrone auf dem edlen Haupte. Er schien seit seinem Verschwinden vor nunmehr 18 Jahren keinen Tag gealtert zu sein. Er befand sich in Begleitung jener beinahe schon legendären Recken, die angeblich Galottas fliegende Festung zum Absturz gebracht hatten. Nimmgalf waren zwar die Namen entfallen, doch er konnte sich noch gut an ihr selbstbewusstes Auftreten auf dem letzten Reichskongress erinnern, als sie von ihren Erlebnissen berichtet hatten.

Für einige Momente war Nimmgalf von dem Anblick wie geblendet. Dies musste ein wahrhaftiges Wunder sein. Hieß es nicht, dass Hal in der Stunde der höchsten Not zu den Seinen zurückkehren würde? Und nun war es scheinbar soweit - die Götter hatten ihn zurückgesandt.

„Kommandant, die Goldene Lanze bricht ihren Angriff ab!“ kam die Meldung des Weibels. Erst jetzt realisierte Nimmgalf, dass sie kurz vor dem Zusammenprall mit Rohajas Heer standen. „Abbrechen!“ reagierte er prompt und hob die Lanze in die Senkrechte. Die anderen taten es ihm gleich und verringerten das Tempo. Im letzten Moment lenkte die Schwadron ein und sie ritten im Bogen südlich an Rohajas Feldherrenhügel vorbei. Nimmgalf klappte das Visier hoch. Dass Hal zurückgekehrt war konnte nur eines bedeuten: die Götter hatten sich für das Haus Gareth, und somit für Rohaja entschieden. Wer wäre er schon, sich dem Zeichen der Allmächtigen zu widersetzen? Selbst Ugo von Mühlingen lenkte seine beiden Schwadronen ein, um dann im weiten Bogen zurückzukehren, doch diesmal nicht als Feind Rohajas.

„Also doch kein Verrat!“ dachte Nimmgalf etwas erleichtert, wenn auch immer noch skeptisch. Auf dem Hügel konnten sie beobachten, wie sich Hal mit Rohaja und den Helden von Gareth an die Spitze des Heeres begaben, das stolze Banner des Hauses von Gareth im Winde wehend. Jubelrufe wurden laut: „Ein Hoch auf den Kaiser!“ „Für Kaiser und Königin!“ „Lang lebe Rohaja!“ „Dies ist die Rückkehr des Kaisers!“

Im Osten führte Nimmgalf seine Einheit der Goldenen Lanze zu. Ein kurzer Blick herüber zu Ugo von Mühlingen, welcher von diesem mit einem knappen Kopfnicken beantwortet wurde, bestätigten Nimmgalf in seinem Vorhaben. Der Pfortenritter und der Pulethaner würden ihre Einheiten erneut gemeinsam in den Kampf führen – für Hal und Rohaja, du dieses mal gegen Answin.

„Für Hal und Rohaja!“ rief Nimmgalf eine Faust gen Himmel gereckt, und etliche seiner und Ugos Ritter stimmten mit ein. Rings um Hal und Rohaja kamen die Kämpfe zum Erliegen. Viele von denen, die zuvor noch auf Answins Seite gestanden hatten, streckten beim Anblick des zurückgekehrten Kaiser Hals die Waffen, oder wechselten gar die Seiten. Erst als Lutisanas Offiziere begannen, die ersten Fahnenflüchtigen von hinten mit gezielten Armbrustbolzen zu erschießen, besannen sich viele wieder darauf, auf welcher Seite sie standen. Schon bald entbrannte erneut ein hitziges Gefecht, doch dieses mal waren die beiden Parteien nahezu gleichstark, wobei die stärksten Kavallerieeinheiten für Rohajas Seite in die Schlacht zogen. Vom Feldherrenhügel aus gab Marschall Alrik vom Blautann den Angriffsbefehl für die Kavallerie, und schon setzten sich die garetischen Ritterschwadronen in Bewegung. Erneut senkte der Pfortenritter die Lanze, als die Reichsforster Liga auf die etwas weiter südlich positionierten zwergischen Armbrustschützen zuhielt.



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Texte der Hauptreihe:
K1. Teil 4
K1. Teil 1
K2. Teil 2
K3. Teil 3
K5. Teil 5
K6. Teil 6
K7. Teil 7
K8. Teil 8
K9. Teil 9
K10. Teil 10
16. Phe 1028 BF zur mittäglichen Efferdstunde
Teil 6
Teil 5


Kapitel 6

Teil 7
Autor: INa