Geschichten:Des Crongewaltvogtes Marsch den Darpat hinauf

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Aus dem Tagebuch Brin Rindgangs, seines Zeichens Feldscher des Fähnleins "Trollzacker Klingen" des fürstlichen Leibregimentes, so, wie er es um den Jahreswechsel 34/35 aufgeschrieben hat:

"Noch immer bei Perlenblick. Der Crongewaltvogt hat das Kommando über das Regiment vollends übernommen. Man hört, der Oberst sei vor Wehrheim gefallen und der Feind stünde im freien Darpatien. Ich wußte schon immer, daß die kaiserlichen keinen Schneid haben. Sonst hätten sie ja wohl gewonnen! Wir ziehen nun darpatauf, verstärkt um Aranier und Reiter aus Perricum, um die Horden wieder zu vertreiben."

"Sind auf dem Marsch durch Gluckenhang. Immer wieder kommt es zu Störungen. Die Stadt Traviansfurt weigert sich, die Tore zu öffnen. Herr Aldron läßt den Proviant rationieren und befiehlt die Stadt links liegen zu lassen. Mehrere Proviantierungstrupps wurden von Räuberpack überfallen. Drei Wegelagerer wurden gefaßt und aufgehängt. Inzwischen kommen uns Flüchtlinge mit Nachrichten entgegen. Wehrheim soll zerstört worden sein von Dämonen, das Reichsaufgebot vernichtet und Rommilys gefallen. Die Stimmung sinkt, aber wir werden vorangetrieben. Der Befehl lautet Eilmarsch. Die Götter mögen uns beistehen!"

"Ankunft an Burg Knoppsperg. Herr Aldron hat zur Truppe gesprochen. Die Geschichten, die wir gehört haben von den Fliehenden, sind wahr! Darpatien ist gefallen, Rommilys in Feindeshand. Einen Tagesmarsch weiter soll der Feind stehen, in Neuborn. Irgendwie schafft Herr Aldron es aber, daß wir uns besser fühlen. Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen!"

"Heute kam es zur Schlacht. Eine Kohorte Fußtruppen kam die Straße aus Neuborn herab. Sind direkt auf Herrn Connar von Mees-Mersingen gegangen, der die Straße halten sollte mit einem Teil des Aufgebotes. Herr Aldron hat das Regiment in deren Flanke fallen lassen und die Reiter haben den Sack zugemacht. Dann hat aber irgendein Zauberer die Höllen losgelassen und das Pack ist ausgebrochen. Sind aber nicht viele entkommen, hab ich gehört. Ziehen uns erst einmal nach Burg Knoppsperg zurück, um uns zu sammeln."

"Lager am Burgberg. Die Offiziere beraten sich auf der Burg des Vogtes, wie es weitergehen soll. Proviantlage verbessert sich etwas - götterlob! Wir haben viel zu tun mit Verletzten aus der Schlacht. Späher werden ausgesandt."

"Namenlose Tage. Stimmung ist schlecht. Nach der Schlacht hauen viele ab. Der Profoß greift auf Weisung Herrn Aldrons hart durch."

"Neujahr. Mehrere Rädelsführer von Desertationen gehängt. Oh Götter, wohin geht das noch?"

"Auf der anderen Darpatseite, in Wasserburg, lagern garetische Truppen. Sultanatsgerüchte sind wohl Humbug gewesen und Perricum noch reichstreu. Ein Lichtblick in dieser Zeit."

"Ein Aranischer Spähtrupp hat Kontakt gemacht mit dem Feind. Wäre beinahe aus gewesen mit den jungen Helden. Glücklicherweise war Rittmeister Binsböckel mit der Rommilyser Garde nah genug, um einzugreifen. Hätte wirklich bös ausgehen können. Noch mehr Verletzte. Platz wird knapp."

"Es gibt neue Nachrichten aus Neuborn. Ein Spähtrupp hat zwei Krieger aufgegriffen, die einer Falle auf Fürstlich Neufelden entkommen sind. Der halbe Adel Neuborns paktiert offenbar mit dem Feind, die andere Hälfte ist gefangengesetzt. Schande über sie! Die Offiziere beraten wieder. Juben meint, es geht bald wieder voran. Ich glaubs ihm."

"Sind jetzt in Neuborn. Kaum Widerstand gefunden. Neufelden und Burg Neuborn sind unser, aber der Drost ist tot, wohl bei der Verteidigung seiner Burg schon gefallen. Boron sei ihm gnädig. Rückeroberung war recht schnell, aber gab viele Verletzte. Vor allem Pfeilschüsse. Werd mir eine Armbrust besorgen, Bolzen habe ich genug aus den Leuten gepult."

"Komme kaum noch zum schreiben. Viel zu viele Verletzte. Gab weitere Gefechte mit einzelnen Truppen des Feindes. Versuchen Neuborn zu sichern. Feind wohl nach Dettenhofen eingefallen. Soll weitergehen bald."

"Standen heute an den Ruinen eines Hofes. Hab unseren Feldherrn gesehen. Herr Aldron hatte eine Miene wie Stein. Später hab ich gehört, das Gehöft habe der Rondrakirche gehört. Der Crongewaltvogt ist ja sehr fromm. Hoffen wir, daß die Göttin mit uns sein wird, wenn wir nach Dettenhofen weiterziehen!"

Hier enden die Einträge Corporal Rindgangs. Überlebende berichten, daß er mit vielen anderen in der Schlacht im Norden Neuborns gefallen sei, die die aus Dettenhofen zurückkehrende feindliche Heerführerin Alruna von Neidenwein-Seidenmein für sich entscheiden konnte. Was wir noch hinzufügen können, ist, daß der Crongewaltvogt sich nach dieser Niederlage aus weiten Teilen Neuborns zurückziehen mußte, es aber durch seinen Angriff Vogt Roderick von Rabenmund zumindest gelang, Dettenhofen zurückzugewinnen. Später leistete das fürstliche Leibregiment seinen Beitrag an der Befreiung der Fürstenstadt. Heute indes weht seine stolze Fahne nicht mehr.