Geschichten:Der Herr auf Ox - Stierkampf

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Burg Ox in der Baronie Viehwiesen, Travia 1033 BF

Dramatis Personae

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Helmine schüttelte den Kopf - soviel Gift hatte Giselda selten versprüht. Erst hatte sie ihren kleinen Bruder Leobrecht nach Burg Ox gelockt um dessen Ernennung zum Reichsvogt im Familienkreise zu feiern (und nicht die Schiffsreise auf die Efferdstränen auf sich zu nehmen). Selbst Vetter Bunsenhold war aus der Wildermark gekommen. Traditionell gab es ein Menü vom Ochsen, das mit mit "Mardrasbrycker Oxenhirn" belegten Broten gekrönt wurde, dem Geheimrezept des Hauses. Natürlich war Helmines Base Korhilda an Leobrechts Seite und natürlich konnten beide wieder kaum verbergen, dass sie schon seit Jahren ein Paar waren - inklusive Bastarde.

Beim letzten Bissen Oxenhirn warf die alte Giselda dann das rote Tuch, wie die Ochsens zu sagen pflegten, und danach hörte Helmine sowohl Giselda als auch Leobrecht und Anaxios nur noch schreien: "Mein lieber Anaxios, mein lieber Leobrecht, als neues Oberhaupt der Familie habe ich mir erlaubt Eure baldige Eheschließung zu arrangieren - Anaxios wird Ayana von Sturmfels, Korhildas Nichte und Leobrecht Chaliba von Brendiltal heiraten." - Helmine hätte die Stille genießen sollen, das erste Geräusch dass sie nach einigen Augenblicken hörte, war Korhildas Schluchzen, dann warf Leobrecht beim Aufspringen den Tisch um.

Was hatten sie geschrieen und gezankt, selbst der sonst so ruhige Anaxios hatte vor Wut einen Pokal an die Wand geworfen. Es war natürlich klar: Anaxios wollte keine Ritterin heiraten sondern jemanden mit Bildung. Und Leobrecht - tja Leobrecht hatte immer darauf gehofft das Rahja hier vor Praios stünde.

"Du bist Reichsvogt, Du heiratest jemand mit Einfluss in Perricum. Korhilda wäre ohne Deine Schenkung noch immer landlose Ritterin, sie müsste schon perricumer Baronin sein, um mich umzustimmen" waren Giseldas Worte. "Die Hochzeit wird im Ingerimm verkündet!"

Drei sture Ochsen hatten den Saal wutschnaubend verlassen und Helmine mit Korhilda und den Kindern in der Halle gelassen. Nur Bunsenhold versuchte sich am großen Kamin so unbeteiligt wie möglich zu stellen. Seine Kinder sind die nächsten, die Giselda vermählen würde, das war so klar wie das Wasser des kalten Bachs.