Geschichten:Der Baron und sein Magier 3

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Nachdem der Magier den Raum verlassen hatte, schenkte Cyberian die Becher voll und reichte einen davon Yendor.

“Wie lange willst Du ihn noch gewähren lassen?”

Andere Personen würden für so einen offenen Ton und so eine direkte Frage an den Baron sehr wahrscheinlich mit ihrem Leben bezahlen. Langsam, ganz langsam versteht sich. Doch Cyberian, der Yendor bereits aus frühester Jugend und Knappenschaft her kennt ist wohl neben der Gemahlin des Barons der einzige Mensch auf ganz Dere, der so offen mit ihm sprechen darf.

“Er hat schon so viele ‚Personen’ und so viele Versuche fehlschlagen lassen. Daran wird auch sicherlich nicht die nächste Verzögerung und Zeitgewinnung von Winma das Geringste ändern. Außer, dass es zwei neue vermisste Personen geben wird, zumal unser Kerker keine Gefangen mehr beherbergt, die wir dafür nehmen könne. Und Du weißt wie ich dazu stehe Unschuldige dafür zu benutzen. Auch sollten wir aufpassen. Unsere Informanten haben herausgefunden, dass der Großmeister der Rondrianer selbst herausfinden lassen möchte, warum ständig einige Personen in deren Umgebung verschwinden. Vielleicht sollten wir uns hier erst einmal in der nächsten Zeit ruhig verhalten, zumal ich sowieso glaube, dass die ganzen Thesen von Exkanrendel nichts taugen.” Wie um dies zu unterstreichen, winkte der Ritter noch heftig mit der Linken ab.

“Und wenn Du doch unbedingt an dem Magier festhalten möchtest, und ich weiß wirklich nicht was Dir an diesem Kuscher gefällt, dann lass uns doch das Angebot aus Greifenfurt annehmen. Dort könnten wir dann auch noch die letzten Fehlschläge Exkarendels ohne großen Aufsehens feststellen. Denn hier sollten wir vorsichtig sein. Hier ist auch das Auge und die Ohren des Staatsrates zu nahe ...”

Yendor schaute nicht auf, als sein Freund aus Jugendtagen mit ihm sprach, aber als dieser geendet hatte, blickte er ihm direkt in die Augen. Ein tiefer Ernst lag darin, wie schon lange nicht mehr, als würde er während seiner Worte über ganz andere Dinge nachdenken und wie er diese in Worte kleiden sollte.

“Die Zeit des Magisters läuft ab. Sollte in Greifenfurt kein Erfolg auf Seiten Exkarendels verbucht werden können, dann wird es einen bedauerlichen Unfall während der Orkhatz geben. Ich habe schon jemanden der für solche Arbeiten bestens geeignet ist und der auch für magisch Begabte bisher immer ein treffsicheres Mittel gefunden hat. Er schuldet mir etwas und außerdem habe ich Informationen über ihn die, wenn man diese an die richtigen Stellen verkauft, sein schnelles Ableben zur Folge hätten.”, er schritt nun im Raum auf und ab, so wie es seine Art war, wenn er hier in seinem Hort über Dinge angestrengt nachdachte.

“Wegen der Sache mit den Rondrianern, also diesen Zornesrittern ... Ich weiß von ihren Vorhaben. Sie werden mit ihrer Suche beginnen, dies ist schon Wahr, vielleicht glauben sie sogar eine Verbindung hierher nach Mor’Tres finden zu können, aber was nützt ihnen dies? Keine Spur führt zu mir und ich habe dafür gesorgt, das sie im geeignetsten Moment Spuren finden werden. Alles ist vorbereitet, Cyberian. es war schon vom ersten Tage an alles vorbereitet, oder dachtest du ich hätte diese Leute, oder gar den Staatsrat vergessen? Je nachdem, wie es in Greifenfurt läuft, werden sie ihren Täter früher finden, oder mit ein wenig Verspätung. Noch ist nicht entschieden welcher Kopf rollen wird, aber es ist alles vorbereitet.”.

Der Baron verharrte in seinem Schritt, wieder schnitten seine Blicke die des Junkers von Silberblick. “Ich weiß du magst den Magister nicht, aber hindere ihn nicht in seiner Arbeit. Wenn Exkarendel Erfolg hat, dann mußt du dich an ihn gewöhnen, denn er ist bestens geeignet für meine weiteren Pläne. Er steht noch unter meinem persönlichen Schutz. Bitte vergiss dies nie Cyberian.”, er näherte sich dem alten Freund, legte freundschaftlich seine Hand auf dessen Schulter und ließ klingend seinen Pokal an den seinen stoßen.

“Meine Güte, was haben wir schon alles erlebt und sind immer davon gekommen. Mein Freund, ich bin um so vieles verderbter als du es je sein wirst und deswegen schätze ich dich so hoch. Du weißt ich vergesse nie etwas und dir schulde ich mein Leben. Dein Haus und das meinige waren immer Eins. Dies wird sich nie ändern. Denke nicht zu viel über die Dinge nach, die ich tue. Ich weiß, du willst nur das Beste, aber manchmal, mein Freund, kannst du mich nicht begleiten, darfst du nicht wissen was ich tue, denn du, deine Freundschaft, die Ehre deines Hauses, sind zu wertvoll für mich. Dir vertraue ich, so vertraue auch du mir.”

Ernsten Blickes stößt der Junker daraufhin mit seinem Freund an.

“Auf die Freundschaft!”



 20px|link=[[Kategorie:|Dritter Teil]]
Texte der Hauptreihe:
5. Pra 1024 BF zur mittäglichen Traviastunde
Dritter Teil
Zweiter Teil


Kapitel 3

Autor: Marcus G.