Geschichten:Den Raben rufen

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An einem warmen Sommermorgen im Ingerimmmond in Burg Nymphenhall, des 1037 Götterlaufes seit Bosparans Fall.

Die Baronin lehnte sich zurück, ihr Blick fiel aus dem kleinen Fenster hinaus auf den Silvandornsee. Sie befand sich in der kleinen Bibliothek, dem obersten Zimmer im Seufzer, hierhin zog sie sich zurück wenn sie in Ruhe ihre Gedanken sortierte, Geschehenes aufarbeitete und Pläne schmiedete.

Und gerade ihr großes wie geheimes Anliegen war in den letzten Monden zu kurz gekommen. Die Landreform mit alle ihren Auswirkungen hatte sie in ihren Bann geschlagen. Fasziniert wie schockiert hatte sie die Entwicklungen war genommen, die in der kurzen Zeit ihrer Abwesenheit gesehen waren. Einiges davon hatte sie angeregt, und war über deren Verwirklichung erfreut, anderes hingegen hatte sie erschreckt und auch verstimmt. Und dann war da noch ihr neues Amt, sie war nun die Vögtin von Freiherrlich Silvadon, und somit über das Herz der Baronie verantwortlich, und sie würde diese Verantwortung wahrnehmen, allein um die Albensteyner vor einem ähnlich Schicksal zu bewahren, wie es die Garm getroffen hatte.

Da war sie wieder die Verstimmung, Malepartus hatte gnadenlos Fakten geschaffen, und sie ahnte was ihn dazu getrieben hatte. Und auch Magnata, in der sie eigentlich bisher eine Stützte gesehen hatte, war nur ein allzu gefälliges Werkzeug ihres Bruders gewesen. Eindeutig, wenn es schon Änderungen geben musste, dann nur nach dem Willen von Rot und Schwarz.

Und nach der großen Landreform, war ihr Gemahl aufgebrochen alte Bündnisse neu zu schmieden, in den Kosch und anschließend nach Perricum gereist, wo er an der Seite seines alten Freundes des Gallsteiners einen ollen Helm geborgen hatte. Und seine halbe Familie spannte er in die Suche nach den Reliefsteinen ein. Sie wusste nicht was er sich von diesen Bruchstücken versprach, oder machte gar ihre Zusammensetzung ihm Angst?

Sie hatte ihr ursprüngliches Bestreben auch deswegen aus den Augen verloren, da die Weihen der Innocensier ihre Wirkung zeigten. Der letzte Brief des Abtes hatte sie jedoch wieder aufgeschreckt. Nicht nur wegen der horrenden Goldforderung für die geleisteten Dienste, nein es war vielmehr der Hinweis dass es wohl immer schwerer wurde die Segnungen zu vollziehen. Sie lass etwas von Mitbetern, deren Zahl an Geweihten im Kloster kaum noch ausreichte und es zu befürchten war das die Dauer der Wirkung sich daraufhin verkürzen wieder. Es holte sie zurück in den Umstand des Problems, welches immer noch bestand.

Sie erinnerte sich an das letzte lange Gespräch mit ihrem Vater, kurz bevor sie zurückgekehrt war. Lange hatte sie sich beraten, und schließlich hatte er ihr Jemanden genannt, der ihr vielleicht helfen konnte. Aber wie sollte sie es bewerkstelligen, ihr Gemahl hatte es ihr in aller Deutlichkeit gesagt, dass er niemals über das Geschehene reden würde, allein um sie zu schützen. Und sie spürte in ihrem Herzen das es die Wahrheit war, doch ihren Entschluss hatte es nur noch gestärkt. Sie war nicht bereits ihn aufzugeben. Seufzend nahm sie den Griffel und begann zu schreiben.

An seine Hochwürden und Diener Bishdariels Bishdaryan von Tikalen im Kloster des Vergessens zu Perricum.
 
 
 
 
Euer Hochwürden,

dem wohlmeinenden Rat meines Vaters folgend wende ich mich an Euch, der ich eure Kunde und Hilfe bedarf. Es gilt zum Wohle und Heil meiner Familie ein Geheimnis zu ergründen, welches verborgen in dunklen Träumen ruht, über das ich mich auf diesem Wege jedoch nicht weiter äußern kann. Einem Hinweis der Schlangendienerinnen verdanke ich die Kenntnis, dass es einem Teil der Dienerschaft des Herren Boron möglich ist, Träume zu erkunden, ja gar sie zu beschreiten und gar andere in diese Träume zu senden. Solltet ihr hierfür der Richtige sein, so bitte ich euch nach Höllenwall zu reisen und mich aufzusuchen, ansonsten wäre ich für jeden Hinweis oder Nennung eines anderen Kundigen dankbar.

Ich werde mich großzügig Kenntlich zeigen und verbleibe in Hoffnung auf euer Zeichen,
 
 
 
 
die Zwölfe mit uns
Ihre Hochgeboren

Ondinai von Weyringhaus-Helburg zu Silvadon in Höllenwall.


Sie fertigte den Brief zu Ende und siegelte ihn. Und dieses Mal würde sie ihn durch einen ihrer Vertrauten aus der Stadt versenden, nicht durch die allgegenwärtige Vögtin.

Sie hoffte dass der gute Bishdaryan ihrem Ruf folgen würde und der Richtige wäre. Blieb nur noch die Frage wie es ihr gelangen sollte in den Traum zu gelangen. In diesem Punkt jedoch war die Einwilligung ihres Gemahls nicht die einzige Hoffnung, es gab noch eine andere.



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15. Ing 1037 BF zur morgendlichen Perainestunde
Den Raben rufen
Von bissigen und guten Nattern


Kapitel 5

Der Rabe landet
Autor: =Malepartus