Geschichten:Das Herz des Schwertes - Teil 3

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Mit einem lauten Aufschrei stürzte der narbige Mann auf den hinter ihm stehenden Tisch und riss gleich zwei weitere mit. Ein klaffender Schnitt zog sich quer über seine Visage. Nimmgalf wohlgezielter Hieb hatte ihnen für einen Moment Respekt verschafft, dennoch gingen die übrigen Schurken weiter in Angriffsstellung.

"Tötet sie! Dann plündern wir sie aus!" rief Marek.

Als Friedward sich aus seinem Griff losreissen wollte, stach er mit dem Dolch zu. Schmerzgepeinigt ging der Edle in die Knie.

"Elender Bastard!" Tsaiane sprang behende über einen Stuhl und trat einem bekutteten Schläger kräftig vor die Brust, während Nimmgalf ihr den Rücken freihielt. Marek ließ von seinem Opfer ab und machte sich bereit, den kommenden Angriff abzuwehren.

"Vorsicht!" rief Nimmgalf als auch schon ein Dolch in Tsaianes Richtung flog. Sie konnte sich gerade noch zur Seite drehen, so dass die Klinge sie nur an der Schulter streifte. Doch Marek wusste diesen Moment zu nutzen. Ein schneller Stich in ihren Unetrleib sollte das Blatt zu seinen Gunsten wenden, doch Phex stand Tsaiane bei und der Hieb traf ihre eherne Gürtelschalle, an der er abglitt. Tsaiane wich einen Schritt zurück und kam wieder ins Gleichgewicht. Eine feiste Frau mit einer nagelgespickte Keule sprang auf einen Tisch und wollte sich auf den Baron stürzen. Doch Nimmgalf hatte es vorausgesehen und trat käftig vor das Tischbein, was dieses zum Bersten brachte. Mit lautem Gepolter stürzte das Weib in den Schankraum und riss einige Stühle mit sich. Gleichzeitig trieb Tsaiane Marek wieder zurück. Aus dem Augenwinkel wah Nimmgalf einen weiteren Dolchwerfer in Position gehen und auf Tsaianes Rücken zielen. Geistesgegenwärtig warf er sich in die Flugbahn und wehre den Dolch mit seiner stählernen Armschiene ab. Doch Tsaiane wurde nun von drei Schurken zugleich bedrängt, und auch Nimmgalf hatte alle Mühe, die Gegner in ihrem Rücken abzuwehren.

"Sie versperren uns den Fluchtweg! Verdammt, wir sitzen fest!"

Plötzlich näherte sich ein dunkelberobter Mann und packte den zusammengesunkenen Friedward.

"Wenn du ihn anrührst, stirbst du!" schrie Tsaiane.

Doch der Mann blieb unbeeindruckt. Mit einem Ruck zog er den Edlen wieder auf die Beine und schleppte ihn hinter eine Brüstung.

"Wenn ihr leben wollt, folgt mir!" rief er und war im nächsten Moment verschwunden. Nimmgalf und Tsaiane blickten sich noch einen Moment verwundert an, dann zog Nimmgalf seinen Säbel in einem tödlichen Halbkreis zu einem Befreiungsschlag durch die Luft, während Tsaiane mit einem Hechtsprung hinter der Brüstung verschwand. Nimmgalf folgte ihr, dabei die allgemeine Verwirrung ausnutzend.

Mit leisem Rumpeln war gerade eine schwere Steinplatte im Begriff sich wieder mit der Wand zu verschließen. Tsaiane hatte sich bereits in die Lücke gestellt, doch sie konnte die schwere Platte nicht aufhalten.

"Schnell!" rief sie. Obwohl er nicht glaubte, dass er es noch schaffen konnte, warf sich Nimmgalf in den immer enger werdenden Spalt. Tsaiane zog ihn zu sich und nur einen handbreit schloss sich die Platte mit einem dumpfen Knall hinter ihnen. Für einen Moment wusste Nimmgalf nicht wie ihnen geschehen war. Dort wo sie lagen herrschte völlige Finsternis. Dann bemerkte er, dass er auf Tsaiane zu liegen gekommen war. Etwas verlegen erhob er sich. Anschließend half er seiner Lehnsfrau auf.

"Habt Dank! Das war Rettung im letzten Augenblick. Doch wem haben wir unsere Rettung zu verdanken? Hallo? Seid Ihr noch da?" rief Nimmgalf ins Dunkle. In diesem Moment entzündete sich etwas weiter vorne ein Licht in einer Laterne. Zum ersten mal konnten sie ihren Retter sehen. Es war ein Mann mittleren Alters, der in eine abgetragene braune Robe gekleidet war. Auffällig an ihm war nur ein kleines Fuchsamulett um seinen Hals.

"Gestatten? Mein Name ist Jeremias Torfstecher. Euer Name ist mit bekannt, Herr von Hirschfurten. Mir scheint, dem Listigen liegt Euer Wohl am Herzen, ansonsten hätte er mich kaum zufällig vorbeikommen lassen. Zu Eurem Glück wusste ich um diesen alten Geheimgang, der tiefer in die Katakomben führt. Da ich nun nicht annehme, dass ihr den Weg zurückgehen wollt, den ihr gekommen seid, solltet ihr mir folgen. Ich bringe an einen Ort, an dem es etwas gastlicher ist, und wo wir uns um die Wunden Eures Begleiters kümmern können."

Da ihnen kaum eine andere Wahl blieb stimmten sie mit einem kurzen Nicken zu und folgten dem Mann tiefer in die nur spärlich beleuchteten Gewölbe.



 20px|link=[[Kategorie:|Teil 3]]
Texte der Hauptreihe:
K1. Prolog
K1. Teil 1
K2. Teil 2
K3. Teil 3
K4. Teil 4
K5. Teil 5
K6. Teil 6
K7. Teil 7
K8. Teil 8
K9. Teil 9
K10. Teil 10
K11. Teil 11
K12. Teil 12
K13. Epilog
24. Ron 1030 BF zur abendlichen Perainestunde
Teil 3
Teil 2


Kapitel 3

Teil 4
Autor: IBa