Geschichten:Darpatische Möglichkeiten - Teil 3

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Resolut knallte die junge Frau den Topf mt der dampfenden Kohlsuppe vor ihrem Mann auf den Tisch. So resolut, dass sie ein wenig überschwappte, und ihr Mann geschwind das geöffnete Schreiben an sich zog, damit es nicht bekleckert wurde.

"Du wirs Dich KEINESWEGS darum kümmern, Jaakon von Garbeldüne, hast du mich verstanden?"

"Aber Liebes," gab der Mann halb resigniert zurück. "Er hat die Keiserin belejidicht. Und das ist nicht recht vom Jeraafen Jejisemar."

"Und wenn er die Adelsmarschallin selbst beleidigt hättte. Du hältst Dich da raus!"

"Naja, Wasna, die Keiserin is ja sozusajen die Marschallin hier und..."

"Nichts da und!" Die junge Frau redete sich nun Rage. "Du hast mir versprochen: Du wirst mit derlei Dingen aufhören, nun da wir endlich verheiratet sind. Keine Abenteuereien, keine Nachforschungen, kein Umhergeziehe mehr!"

"Aber mejin Herzechen", versuchte Jaakon es nun sanft, "denke doch daran dass ich nur wejen diesem Umherjeziehe und den Abenteuerejien, wie du es nennst, dejinen Vater nach all den Jahren durch jewonnenes Ansehen und erlangte finanzielle Freiheit überzeujen konnte, dass ich kein ejinfacher Botenrejiter mehr bin, an den er sejin wunderhibsches Techterchen wechjibt."

"Aber jetzt SIND wir verheiratetet. Und Du hast gesagt, wir werden uns hübsch niederlassen irgendwo und ein anz normales und beschauliches Leben führen. Das war es doch auch, was Du nach all den entbehrlichen Jahren wolltest, oder etwa nicht?"

Zerknirscht musst Jaakon seiner jungen Braut Recht geben: "Jewiss, mejin Liebes. Aber Ucurijan jereift auch die Kirche von Mutter Travia hier an!"

"Das mag nicht sein Recht sein, gewiss ist es das nicht. Aber darum sollen sich andere kümmern! Du hättest dieses Schreiben auch niemals öffnen dürfen!"

"Dat kann doch schon jeöffnet jewesen sejin als ich es fand", gab Jaakon automatisch zurück.. - und wusste im gleichen Augenblick dass es ein Fehler gewesen war.

"Schau nur, was aus dir geworden ist, durch Deinen Umgang mit Magiern, Kriegern, Herzögen und Söldlingen! Du bist bereit zu einer leichtfertigen Lüge OHNE AUCH NUR MIT DER WIMPER ZU ZUCKEN!"

Da hatte sie ihn nun. Mist. Nun blieb nur noch der Rückzug.

"Jut, mejin Herzechen, jut. Ich werde schauen, dass der Brief so rasch wie mejelich in sichere Hände jelangt, die sich der Sache annehmen können, ja?"

"Versprochen?"

"Versprochen!"

Zärtlich umarmte Wasna ihren Jaakon von hinter dem Stuhl stehend und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange. Und der so mit Zärtlichkeiten bedachte, merkte wieder einmal, dass ihm diese Zärtlichkeit mehr Wert war als der Nervenkitzel, die Neugier und die Abenteuerlust.

"Ich werde alt," dachte er schmunzelnd bei sich und tauchte den Holzlöffel in die Kohlsuppe.

Doch so richtig schmecken wollte es ihm nicht.



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7. Ron 1029 BF
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Kapitel 3