Geschichten:Brieffreundschaften – Reisevorbereitungen

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Gedankenverloren streifte die alte Frau durch ihr Zimmer und sammelte unüberlegt Sachen auf ihrem Bett zusammen für die bevorstehende Reise.

'War das wirklich ernst gemeint?... Ich meine, würde er das wirklich machen?...'

Nachdenklich schlug sie ihr Tagebuch auf und blätterte zu der Seite, auf der sie die Geschehnisse der letzen Zeit festgehalten hatte. Mit einer deutlichen Sorgenfalte auf der Stirn las sie noch mal die selbstverfassten Zeilen.

'Die Anschuldigungen waren deutlich. Und dennoch möchte ich es mir eigentlich nicht wirklich eingestehen dass sich Wallbrord sowas zutraut... '

Wie oft hatte sie in den letzen Wochen über das, was sie an jenem Tag im Vertrauen erfahren hatte nachgegrübelt. Wie oft hatten sich ihre Gedanken bei dem Thema verloren, so dass es selbst ihren unterstellten Soldaten aufgefallen ist, das Almira nicht, wie sonst üblich, mit den Gedanken bei der Sache war.

Sie wurde erst aus ihren wirren Gedanken gerissen, als sich in der einen Ecke des Zimmers das graue Fellbündel regte, welches dort gerne nachmittags döste. Der alte Hund erhob sich langsam, streckte sich und trotte dann zur Zimmertür, vor der er sich, mit dem Rücken zu Almira, hinsetzte und auf den Knauf blickte.

"Du hast recht Jok, etwas frische Luft wird gut tun."

Sie stand auf, schob an einer Ecke den Teppich bei Seite, löste die darunter liegende Holzplanke und schob ihr Tagebuch in das Versteck. Nachdem sie alles wieder hergerichtet hatte ging sie zur Tür rüber, öffnete diese ein wenig und rief mit kraftvoller Stimme: "VALGUR, zu meinem Zimmer! Sofort!" Sie schloss die Tür und schaute auf den immer noch wartenden Hund herab. Bei einem weiteren Blick durch ihr Zimmer fiel ihr anscheinend erstmalig das Chaos auf dem Bett auf. Seufzend wandte sie sich diesem zu um sich der Sachen anzunehmen. Kurz darauf klopfte es deutlich an der Tür.
"Treten sie ein Valgur." In der Tür erschien ein junger Rekrut, vielleicht gerade mal 14 Sommer, der direkt nach dem eintreten stramm stand. Ohne ihn eines Blickes zu würdigen instruierte sie ihn: "Nimm den Hund und geh mit ihm eine Runde um die Kaserne " - "Jawohl, Frau Hauptfrau!" und schon griff der Junge nach der Leine die neben der Tür an einem Haken hang und befestigte diese an dem Halsband des Hundes. Gerade als Junge und Hund sich durch die Tür davon machen wollten, rief Almira ihn zurück: " Warte! Ich werde mit Jok gehen und du räumst das hier in den Koffer dort drüben. Etwas Bewegung wird mir gut tun und macht den Kopf frei. Mach nichts kaputt und sei ordentlich beim Packen!" Mit den letzen Worten nahm sie ihm die Leine aus der Hand und ging mit Jok die Treppen hinunter.


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Per 1037 BF zur mittäglichen Efferdstunde
Reisevorbereitungen
Der einen Leid, der anderen Freud´


Kapitel 3

Unerwartet
Autor: Ani