Geschichten:Brennende Häuser - Nostrier für die Traviamark

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Traviakloster zu Hutt, 27. Rondra 1032 BF


Die Äbtissin des Traviaklosters zu Hutt, Firine von Luring, stand an einem Fenster ihres Gemachs und blickte hinaus auf den Wirtschaftshof. Unten standen die nostrischen Söldner Geismars, nunmehr unbewaffnet und von den Hartsteener Rittern bewacht. Es klopfte an der Tür und auf ihr Wort trat Alrik von Hartsteen ein.

„Ich wünsche einen guten Morgen, Hochwürden. Meine Leute und ich wollen die Ruhe des Klosters nicht länger stören und werden sofort aufbrechen.“

„Was habt ihr mit denen vor?“ Die Äbtissin deutete hinunter in den Hof.

„Hmm“, der Baron von Hutt brummte, „Wir werden sie mitnehmen und bis zur Entscheidung gefangen halten, denke ich. Auf keinen Fall werden wir sie frei lassen – das bedeutete sie direkt zu Geismar zurückschicken, was in dieser Situation nur töricht wäre.“

„Und wie gedenkt Ihr, die Störung der klösterlichen Ruhe zu sühnen?“

„Bitte?“ Alrik war sichtlich verwirrt.

„Nun ja, Ihr seid mit Waffengewalt in ein Kloster eingedrungen.“

„Aber Geismars Leute waren doch…“

„Das ist doch gleichgültig, Hartsteen. Der Quintian-Quandt wird für die Unbill, die er uns zugefügt hat, noch Sühne zu leisten haben. Es geht mir aber um Euch.“

„Ähem.“ Der Recke räusperte sich, doch die Äbtissin unterbrach ihn: „Ich mache ich Euch einen Vorschlag. Diese Leute da unten nützen im Kerker niemandem etwas. Sie beherrschen das Waffenhandwerk, ohne Frage. Doch für Euch werden sie nicht so kämpfen, dass es Euch zunutze wäre. Und auch Geismar würde sie für ihr Versagen hier wohl auch nicht mit offenen Armen empfangen.“

Der Baron von Hutt nickte zustimmend.

„Aber die Brüder und Schwestern in der Mark haben stets Bedarf an tapferen Männern und Frauen, die helfen die Ordnung in den Landen an Darpat und Ochsenwasser aufrecht zu erhalten. Deshalb mache ich Euch folgenden Vorschlag: Als Sühne für den Angriff auf das Kloster werdet Ihr diese Leute zum Hohenstein geleiten und ihren Sold für – sagen wir - drei Monate übernehmen. Damit tut Ihr ein Göttergefälliges Werk und allen ist geholfen.“

Alrik von Harsteen sah hinunter in den Hof, auf dem sich die Nostrier zum Abmarsch formierten und meinte dann nach kurzem Nachdenken: „Ich bewundere Eure Weisheit und danke Euch Hochwürden, dass Ihr mich daran teilhaben lasst. Ich nehme den Vorschlag an. Solltet Ihr jemals wieder in Bedrängnis geraten, werde ich zur Stelle sein, Euch mit aller Kraft die mir zur Verfügung steht, zu verteidigen.“ Der Baron zu Hutt räusperte sich erneut. „Zwei Dinge aber noch. Wenn es euch recht ist, postierte ich eine kleine Wachmannschaft vor den Mauern des Klosters, das keiner der frechen Geismarianer auf den Gedanken kommt, sich hier einfach wiederum einzunisten. Außerdem hätte ich noch eine kleine Bitte. Schickt doch bitte eine Abschrift eures Berichtes auch nach Luring an euren Bruder und an den Kaiserhof.“

Die Äbtissin nickte: " Es ist mir recht und ich werde Eurer Bitte entsprechen." Dann hielt sie ihm die beringte Hand hin, zum Zeichen, dass sie die Unterhaltung beenden wollte. Alrik von Hartsteen verbeugte sich und küsste den Siegelring.

„Die Zwölfe mit Euch, Baron."

„Und mit Euch, Hochwürden."

"Und danke." Firine von Luring lächelte ihm zu.

"Wofür?"

"Dass Ihr diese unselige Besetzung beendet habt."