Geschichten:Brautgeld - Ein Gespräch unter Freunden auf Burg Zankenblatt über Politik

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Burg Zankenblatt, kleiner Salon, Boron 1037 BF

Baron Erlan von Zankenblatt berichtet seinem Freund Hilbert von Hartsteen von der kaiserlichen Vermählung zu Gareth

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Erlan reicht seinem Bundesbruder und Freund Hilbert einen gefüllten Weinpokal:

„Nun mein lieber Hilbert, es ist äußerst schade, dass Du nicht bei DEM Ereignis der Dekade, wenn nicht gar des ganzen Jahrhunderts, zugegen sein konntest.“

„In der Tat dauert es mich sehr. Umso mehr hoffe ich auf Deinen Bericht, werter Freund!“

„Es waren sowohl arbeitsame als auch erquickliche Tage, die ich in Gareth verbringen konnte. Vorab sei gesagt: Greifenfurt bleibt Garetisch! Eine vollständige Loslösung konnten wir verhindern. In unzähligen Disputen haben wir genügend Parteigänger gegen dieses widerwärtige Vorhaben des greifenfurtischen Adels gewonnen. Alleine der Disput mit der Herzogin von Weiden wird diplomatische Geschichte schreiben: Gemeinsam mit Nimmgalf von Hirschfurten und Leomar von Zweifelfels, dem Kronvogt von Neerbusch, trugen wir unser Anliegen Walpurga von Weiden vor. Doch jene hatte bereits an den Greifenfurter Baron Ardo von Keilholtz ihr Wohlwollen signalisiert. So wurde jener nun hinzu gerufen und es entbrannt ein Streitgespräch bester Manier, deren vorgetragene Argumente die Weidener Herzogin veranlasste, zur Beratung in Klausur zu gehen. Just in diesem Augenblick erschienen die Kaiserin mit ihrem markgräflichen Verlobten und allerlei Hofstaat um ihrer Schwertmutter die Aufwartung zu machen.“

Erlan nimmt einen genießerischen Schluck aus seinem Weinpokal.

„Wie entschied sich nun die Herzogin des mitternächtlichen Reiches?“

„Leider nicht in unserem Sinne – doch das betrübte mich nur eine kurze Weile, denn ich nutzte die Gunst der Stunde und machte einen demütigen Antrag an die Kaiserin höchstselbst!“

„Du hast die Kaiserin im Vorbeigehen angesprochen?“

„Jawohl, das habe ich! Und, da ich in weiser Voraussicht einen solchen Augenblick erhofft hatte, stand ich nicht mit lehren Händen vor Ihr!“

„Du hast ihr doch nicht etwa…“ Hilbert hält die Luft an.

„Doch, das hab’ ich! Ich zog die alten Planskizzen hervor und erläuterte Rohaja das hehre Bauvorhaben in der Hoffnung, endlich den Weiterbau des Kaiser-Hal-Kanals in Angriff nehmen zu können. Und – was soll ich sagen – sowohl die Kaiserin als auch der hinzukommende Rondrigan waren sehr von dem Bauvorhaben angetan und versprachen eine weitergehende Prüfung“

„….ich bin sprachlos!“ Hilbert nimmt nun ebenfalls einen tiefen Schluck aus seinem Weinpokal.

"Da wir zu jenem Zeitpunkt jedoch noch befürchten mussten, dass die Greifenfurter Frage zu unseren Ungunsten ausfallen könnte, führte ich noch weitere Gespräche, u.a. mit dem Meister des Bundes der Senne Mittellande, Jakoon von Turjeleff sowie mit Tulameth saba Malkillah, der Reichsvögtin von Omlad, wobei sich insbesondere letztere unserem Anliegen sehr gewogen zeigte. Zur späten Stunde beschloss ich unseren Einfluss in der Rommilyser Mark zu mehren. Dazu sollte mir die Kirche des Listigen verhelfen, deren verborgenen Tempel in den Schatten ich denn auch alsbald fand. Wie es schien, hatte sich der Tempel indes als heimlicher Umschlagplatz für allerlei politische Einflussnahmen etabliert, die veräußert bzw. gleich einer Ware gehandelt wurden. Da sich meine begrenzten politischen Einflüsse bereits als Verbindlichkeiten in anderen Belangen verloren, stand ich mehr oder weniger mittellos da. Doch ich hatte auch hier vorgesorgt und überraschte die junge Phexgeweihte mit einem Gemälde meines Magus ui Dunvallo, welches die 'Ordo Orbis' zeigte und einen gewissen Wert unter Gelehrtenkreisen haben dürfte. Da dieser Wert schwer mit dem des politischen Ränkeschmiedens vergleichbar war, haben wir durch ein Würfelspiel den Listigen selbst entscheiden lassen, ob es zu diesem Handel kommen sollte - und er war mir gewogen! Aber lassen wir das Politisieren, denn die Hochzeit selber überstrahlte alles….“