Geschichten:Blutstropfen - Das letzte Opfer

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Tsa 1034 BF, Praiosburg


Dramatis Personae

Die mittelgroße Wehranlage war erleuchteter als in den Tagen zuvor. Überall brannten kleine Feuer oder Pechfackeln hingen an den Gängen. Zweier Wachen patroullierten durch das Gemäuer.

Die Einwohner sammelten sich zu größeren Gruppen, die ihnen Schutz versprachen. Wie in den Nächten zuvor herrschte Angst und die Ungewissheit, ob noch ein weiterer Toter hinzukommen würde.

Dem Herren der Burg, Cordovan von und zu Praiosburg, überkam die Ungeduld und er streifte mit einem Streitkolben bewaffnet durch die Burg. Bei seinen Wanderungen traf er die Praiosgeweihte des hiesigen Tempels Hardane Ginsterbeck, die sie besorgt um die Bürger kümmerte.

Cordovans Weg führte auf den Wachgang und wieder hinunter in den Großen Saal. Von der riesigen Feierhalle, die im Moment eher als Schlafstätte genutzt wurde ging er in den Kerker. Nichts und wieder nichts, außer die gespenstische Stille.

Er taperte weiter, auf den Burghof und anschließend in den Gesindetrakt, als er am Ende des Ganges eine zusammengekauerte Gestalt erblickte. Ein leises Winseln war von ihr zu hören. Er schritt näher, als er ein kleines weinendes Mädel vor ihm erblickte. Besorgte bückte er sich zu ihr, um ihr Trost zu spenden.

Cordovan strich über ihr Haar und seine sanften Worte dringen in ihr Ohr, als sie ihren Kopf in seine Richtung drehte. Er erschrak, denn er blickte in weiße Augenpaare die ihn stechend ansahen.

Ehe er reagieren konnte, zeichnete ihr Gesicht eine fiese, fast dämonisch wirkende Fratze. Er spürte wie es nass um seine Brust wurde. Instinktiv griff er an sein Hemd, seine Hand war blutgetränkt. "Alarm, Alarm - Gesindetrrrr...." schrie er und brach zusammen.

Laufende Schritte bewegten sich eilends näher. Vier Wachen, angeführt von der Geweihten des Herren Praios betraten den Gesindetrakt und trauten ihren Augen kaum.

Über dem Körper Cordovans stand dieses kleine Mädel mit einem Dolch in beiden Händen fest gefasst und stieß immer und immer wieder auf ihn hinunter. Der Körper zuckte, wohl aber mehr durch die rohe Gewalt, die an ihm angewandt wurde.

Hardane schrie vor Schreck, fasste sich jedoch schnell wieder und öffnete ihre Arme während die Gardisten nach vorne rannten. Das Mädchen blickte auf, doch war es nicht sie selbst. Sie drehte sich um und wollte fliehen, als an den Wachen vorbei ein gleißender Lichtstrahl vorbeizog und das Kind im Rücken traf.

Ein dämonisch verzerrtes Geräusch beschallte die Burganlage - das kleine Mädchen brach zusammen. Hardane lief näher, der Dämon war gebannt und das Mädchen lebte noch. Sie ging einige Schritte zur Seite und kniete sich zu dem Landedlen. Sein Körper war über und über mit Stichwunden übersät. Sie nahm ihrem Umhang und deckte ihn zu und sprach ein Gebet zu dem Götterfürsten.



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Texte der Hauptreihe:
8. Tsa 1034 BF
Das letzte Opfer
Schreckgespenst


Kapitel 3

Autor: Treumunde