Geschichten:Besh Aramal- Aller Anfang ist schwer - (K) Ein Grollen am Morgen

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Ein Blick in den frühen, klaren Morgenhimmel bestätigte ihre düsteren Vorahnungen beim Aufwachen- ein helles noch fahles Blau breitete sich eben am östlichen Himmel aus, kein Wölkchen war in Sicht. Wütend hieb sie auf die kunstvoll verzierte Fensterbrüstung. Das war ja kaum zum Aushalten. Ihr stand der Sinn nach Sturmböen und Donner und dieser liebliche Landstrich in der Baronie Brendiltal bot ihr nur leise Winde und strahlenden Sonnenschein. Fast wünschte sie sich ihren Weibel Sayid her, damit sie wenigstens die Aussicht auf einen ordentlichen Streit besänftigen konnte. Das brachte sie auf eine Idee. Unwillig ging Malina hinüber in die Räumlichkeiten, in denen sie ihr Kettenhemd und den Rest ihrer Rüstung vermutete. Viel zu lange schon war sie hier untätig herumgesessen. Sogar ihr sonst so gestählter Körper hatte Fett angesetzt. Heute würde sich die Amme um ihr Kind sorgen müssen. Die anfängliche Begeisterung über ihren Nachwuchs war bald der Tatsache gewichen, dass ihr die Tage lang wurden, und sie nicht wie A’urel hier auf dem Gut ihre Beschäftigung fand. Kurz wusch sie sich an der Waschschüssel den Schlaf aus den Augen und vollzog sich eher eine Katzenwäsche, da sie für mehr einfach keine Geduld aufbrachte. Ein Blick über die Schulter zeigte ihr, dass A’urel nach wie vor in den seidenen Tücher lag und scheinbar schlief. Gut so! Dann konnte sie ja genauso gut ihrer eigenen Wege gehen.

Ratlos blickte sie in die verstauten Sachen. Ein kurzes Kettenhemd war ihr steter Begleiter auf Burg Angareth am Arvepass gewesen, doch hier…? Das Lederzeug sollte für den ersten Tag im Ordenshaus genügen, konstatierte sie. Vermutlich würde sie selbst darin zerfließen, würde das Praiosmal erst einmal seine volle Kraft entfalten. Zügig schlüpfte sie in die Unterkleider und stellte fest, dass alles etwas stramm saß, was ihre Stimmung nicht im Geringsten verbesserte. Ähnlich erging es ihr mit der Lederhose, und als sie schließlich mit hochrotem Kopf bei den Stiefeln angelangt war, befand sie, dass ein Inspektionsritt genau das Richtige für ihre derzeitige Stimmung und vor allem körperliche Verfassung sei. Die nebachotischen Handwerker mochten zwar Ahnung haben, wie man dieses leer stehende Gebäude, was zu ihrem neuen Bundeshaus umfunktioniert werden sollte, am schnellsten und effizientesten umbaute, doch brauchte sie jetzt jemanden, an dem sie ihre schlechte Laune auslassen konnte. Nebachoten, und noch dazu welche, die ihre Arbeit sicher in ähnlich beschaulicher Manier verrichteten wie die, die sie bislang kennen gelernt hatte, waren da genau das richtige Ventil.




13. Fir 1032 BF
(K) Ein Grollen am Morgen


Kapitel 1

Sonderwünsche
Autor: Nicole R.