Geschichten:Bäume, die auf See wurzeln.

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Hort der Draconiter in Perricum, 21. Boron 1039 BF

„Habt Ihr es schon gehört? Schwester Neetya ist zu Boron gegangen.“, ein grün berobter Mann mit dunklem Vollbart zu seiner identisch gekleideten Draconiter-Schwester mit typisch perricumer Einschlag.

„Oh, möge der Rabe sie selig haben. Wie ist sie gegangen?“, ist deren Antwort.

„Sie ist friedlich über ihren Aufzeichnungen und Karten entschlafen. Ein seltenes Glück in diesen Tagen wenn Ihr mich fragt.“

„Euer Wort in der Götter Ohr, Bruder. Man könnte gar meinen die Welt steht Kopf. Sterne fallen vom Himmelzelt, die Nebachoten gehen sich an die Gurgel und wir stehen kurz vor einem Feldzug gegen den verfluchten Marschall. Apropos, hat Schwester Neetya ihre Abhandlung wider „die Bäume, die auf See wurzeln“ fertig stellen können? Soweit ich weiß sprach sie zuletzt davon kurz vor einem Durchbruch zu stehen, was adäquate Mittel gegen diese unheiligen Monstren angeht. Auch wenn die Blutige See weicht, für eine Hafenstadt wie die unsere wäre das eine wichtige Erkenntnis.“

„Für wahr, Schwester, für wahr. Doch sagte man mir, dass Schwester Neetyas erschlaffender Körper wohl ihr Tintenfass mit sich riss und die letzten Seiten ihrer Abhandlung darüber in tiefem Schwarz tränkte. Selbst wenn sie die abschließende Erkenntnis gehabt haben sollte, werden wir wohl an dieser allzu bald nicht mehr teilhaben können. War sie zwar eine begnadete Kartographin, doch gewissenhaft war sie nie, wie Ihr wisst, so hat sie doch selten Abschriften und Zweitexemplare ihrer Arbeiten angefertigt. Aber ich will nicht schlecht über eine Tote reden, es bleibt ein herber Verlust für unseren Orden.“, der Bärtige schaute betrübt-tadelnd drein.

„Ja, doch hoffe ich das wir dieses Wissen nicht allzu bald gebrauchen könnten. Der Rabe wird schon wissen warum er sie von uns nahm.“, seine Gesprächspartnerin, überkam plötzlich ein Schauer.