Geschichten:Aus dem Schatten zurück ins Licht - Badefreuden

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Reichsstadt Hirschfurt, Städtisches Badehaus, Rondra 1035 BF:

Der junge Schreiberling Bardon Sandwyk genoss sichtlich das angenehm warme Wasser des Badehauses. So oft er konnte kam er hierher, nicht nur der Erholung wegen, sondern auch um Informationen zu sammeln, denn die städtische Oberschicht und der hiesige Adel suchte das Badehaus nicht nur zur körperlichen Hygiene auf, sondern auch um Geschäftsabschlüsse zu verhandeln und Abkommen zu schließen. Bardon hatte gar von einem Geheimgang zwischen dem Badehaus und dem Phex-Tempel gehört. Jedoch glaubte der Schreiberling nicht so recht daran, in Gareth, ja, da trafen sich die Reichen und Mächtigen in den Kaiserthermen, dort gab es viel zu holen, aber hier? Hirschfurt war doch eher provinziell. Trotzdem liebte Bardon seine Heimatstadt über alles, aber von Luft und Liebe kann man sich nicht ernähren und als Schreiberling war das Auskommen nicht so zufriedenstellend, doch seit dem dieser Adlige ihn alimentierte ging es ihm finanziell auch schon sehr viel besser und er konnte das Leben ein wenig mehr genießen.

Abrupt wurde Bardon aus seinen Gedanken gerissen, als ein muskulöser Männerkörper neben ihm in das Becken glitt. „Ah, mein junger Schreiberling, es ist mir eine Freude Euch hier zu sehen.“

„Bei den... erscheint Ihr immer wenn man an Euch denkt?“ Bardon war sichtlich überrascht und fühlte sich deutlich sichtbar unwohl.

„Ah wie schön, Ihr denkt also an mich und das in einer so rahjagefälligen Umgebung, mein lieber Schreiberling, nun überrascht Ihr mich aber.“ Edorian grinste breit.

„Nein, so meinte ich das nicht... wie dem auch sei, was kann ich für Euch tun?“ Die Stimme des jungen Mannes wirkte resigniert.

„Gewiss sehr viel mein Lieber, aber was führt Euch zu der Annahme, dass es meine Intention war Euch hier aufzusuchen? Wann immer ich unsere geliebte Reichsstadt aufsuche, führt mich mein Weg hierher, der Zerstreuung wegen wie Ihr sicher versteht. Aber was sage ich, einem von der Alwissenden geküssten Geschöpf wie Ihr es seid kann man nichts verborgen halten. Ihr habt mich ertappt, ich hoffte tatsächlich Euch hier aufzufinden.“ Edorian machte eine kurze Pause und musterte Bardon genau. „Ich möchte wieder auf Euren Namen zurückgreifen!“

„Ich verstehe, worum geht es diesmal?“

„Bei Euren Sachen werdet Ihr die entsprechenden Berichte vorfinden. Es handelt sich um vielerlei Dinge, zum einen um meine Vermählung im letzten Götterlauf und zum anderen um die Ehrung der Helden des Njertals durch die Gräfin.“

„Ihr meint EURE Ehrung, Wohlgeboren!“, stellte der Schreiberling fest.

„Gut erkannt und Ihr dürft noch einen weiteren Bericht für mich schreiben.“

„Schreiben oder wieder nur UNTERschreiben?“ Aus Bardons Stimme klang Missmut.

„Was haltet Ihr bloß von mir“, Edorian schüttelte den Kopf, „den dürft Ihr selber schreiben. Ich wurde soeben vom Seneschall zum gräflichen Wegevogt ernannt. Schreibt was hübsches darüber!“

Der junge Schreiberling riss die Augen auf. „Aber lasst uns jetzt nicht über Politik reden ich denke wir werden noch andere Möglichkeiten der Zerstreuung finden.“ Edorian blickte an Bardon herab, wie es schien war der eher schmächtig gebaute Schreiberling nicht nur von Hesinde gesegnet sondern auch von Rahja.