Geschichten:Aufruf von Ucurian von Rabenmund an die Edlen des Reiches - Der Aufruf

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Edle des Raul’schen Reiches,


die darpatische Fürstin starb bei der Verteidigung ihrer Heimat, Seite an Seite mit der Königin gegen die Schergen der Schwarzen Lande kämpfend.


Ihr alle wisst zu Genüge, dass wir in den letzten Götterläufen im Kampf gegen die Dämonenpaktierer ungezählte Leiden und Entbehrungen hinnehmen mussten.

Dabei stand die Fürstin zusammen mit mir immer treu an der Seite unserer Herrscherin. Zuletzt bewiesen wir unsere Treue im besonderen Maße, als wir den Thronräuber Answin mit allen seinen Helfershelfern aus der Familie derer zu Rabenmund ausstießen.

Die von der Fürstin ernannte Thronfolgerin, meine Tochter, ist noch nicht alt genug, die Herrschaft über Darpatien anzutreten, deshalb ersuchte ich die Königin, mich als Regenten einzusetzen, bis meine Tochter alt genug ist, den Thron zu besteigen.

Dies ist das althergebrachte Recht, dies ist Praios’ Wille.

Doch anstatt Treue mit Treue zu vergelten, wie es die Königin zuletzt bei ihrer Kaiserinthronisierung geschworen hat, teilt sie nicht nur Darpatien, sie verweigert mir, dem Vater der künftigen Fürstin, das Recht, für meine Tochter zu regieren.

Stattdessen soll die Travia-Kirche über einen kleinen Teil Darpatiens herrschen. Jeder weiß, dass das bald wieder strahlende Rommilys ohne das Wirken der gütigen Göttin und ihre Vertreter auf Dere nicht mehr existieren würde. Deshalb verneigen wir alle uns in Demut vor der Gnade der milden Göttin. Aber es ist nicht der Wille unseres Herrn Praios, dass die Kirchen über weltliche Lehen herrschen. Die Königin hatte kein Recht, sich über den Willen unseres Herrn Praios hinweg zu setzen. Auch der Ratsschluss des Hoftages in dieser Frage war eindeutig.

Darpatien benötigt eine starke Hand, um die Einheit des Landes zu bewahren und die Feinde und Götterfrevler zu besiegen und zu vertreiben. Doch wie sollen wir hoffen, bei diesem Kampf die Unterstützung des Götterfürsten zu erlangen, wenn wir seine Gesetze nicht achten!

Wir fordern für Darpatien nur das gleiche Recht wie unsere Brüder und Schwestern in Tobrien. Wurde deren Land in größter Not geteilt und einer Kirche unterstellt? Nein, das Reich stand hinter Tobrien und stärkte ihm den Rücken.

Der Kaiserin und Königin gefiel es nun, die letzten Reserven des Reiches in das Herz der verderbten Lande zu schicken, wo fast alle Streiter ums Leben kam, anstatt mit den Kräften das Land zu befrieden, das mit diesen Kräften zu befrieden gewesen wäre: die Grafschaften Wehrheim, Ochsenwasser und Zweimühlen-Zwerch.

Der Kaiserin und Königin gefiel es, die freien Teile der Trollzacken mit der Grafschaft Perricum zu einer neuen Markgrafschaft zusammen zu fassen, anstatt den Grafen dazu anzuhalten, alle seine Kräfte dem Kampf gegen den Feind in den Trollzacken zur Verfügung zu stellen und sie nicht nach Aranien zu entsenden.

Der Kaiserin und Königin gefiel es, die besetzten Teile der Trollzacken dem Orden der Golgariten zu unterstellen, anstatt die Kräfte zu bündeln und den Feind aus den besetzten Gebieten zurück zu drängen.

Der Kaiserin und Königin gefiel es, das Herz Darpatiens der Travia-Kirche zu unterstellen, anstatt der praiosgerechten Ordnung zu folgen und die treue Familie Rabenmund damit zu beauftragen, alle Kräfte Darpatiens zu bündeln und allen Darpatiern wieder zu Heimat und Heim zu verhelfen.

Der Kaiserin und Königin gefiel es, die Grafschaften Wehrheim und Zweimühlen-Zwerch aufzugeben und einem Marschall ohne Truppen zu unterstellen, der nicht etwa Darpatien verpflichtet ist, sondern nur sich selbst und der Königin. Das Land ist nur deshalb wild und eine Mark, weil die Kaiserin und Königin es versäumte, alle Kräfte zur Wiederherstellung der Ordnung ins Felde zu führen.

Auf dem Hoftag 21 Hal haben sich mehr als die Hälfte aller Edlen des Reiches dafür ausgesprochen, das Erbfolgerecht für die Krone des Raulschen Reiches nicht zu ändern und es bei dem Edikt zu belassen, dass keine Frau jemals den Thron des Neuen Reiches besteigt. Allerhöchstens wenn kein männlicher Thronfolger zur Verfügung stünde, sollte dies erwogen werden. Doch nun herrscht der einzige männliche Thronfolger Kaiser Hals und Reichsbehüter Brins als Selindian Hal von Gareth Kaiser in Almada, während die weibliche Erbin auf dem Raulschen Thron sitzt. Entspricht dies dem Recht? Entspricht dies dem Willen des Götterfürsten?

Edle des Reiches ich bitte Euch um Unterstützung!


Ucurian von Rabenmund ä.H.-Greifenberg

Regent Darpatiens

Burggraf zu Hohenstein

Vogt der Rommilyser Mark

Edler von Baburin