Geschichten:Auf verschlungenen Pfaden - der Garten

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Kloster St. Theria, 23.Praios.1038:


Cassandra und Prisca saßen schon eine Weile im Gasthaus des Klosters. Prisca war ein wenig abwesend und auch Cassandra schüttelte immer wieder den Kopf. "Du musst mir also helfen, Cassandra, wirklich! Wir müssen herausfinden, woher der Reichtum kommt. Ich kann das nicht alles alleine lesen und es ist zu gefährlich es da zu lassen, wo es jetzt alles ist." "Wir sollten es vielleicht melden?" "Ja, nein... ich weiß nicht. Ich hab das Gefühl, dass ich Janea damit Unrecht tun würde. Und ich weiß nicht wie ich es machen soll. Ich bin nie weit von hier weg gekommen, du schon. Du kommst doch aus Gareth und du bist viel gewandert. Ich weiß, du könntest sie bestimmt dort finden." "Eine Geweihte in einer Stadt wie Gareth finden? So mal eben? Wir wissen nicht mal ob sie in der Stadt ist." "Doch ich glaube schon, dass sie genau dort ist. Und dort müssen wir hin um sie zu befragen, bald."

Cassandra schüttelte erst den Kopf, nickte dann, schüttelte wieder den Kopf. Gareth. Das war ein anderes Leben gewesen, so weit weg von allem. "Also alleine nach Gareth reisen halte ich für keine gute Idee und du selbst kannst hier auch nicht weg derzeit, du bist doch grad erst Pröbstin geworden. Wir sollten erstmal alles Sichten und dann nochmal überlegen." Prisca nickte bedächtig.

"Wenn du das meinst, hast du bestimmt Recht. Als erstes dachte ich daran alles, was wir dazu finden in deiner Gartenhütte unterzubringen." "In meiner Gartenhütte?", Cassandra musste kichern. "Ja - dort. Da wird es niemand suchen. Da kann man was auch immer tun und niemand würde es merken..." "Wie auch - es ist ein Garten in einem Peraine Kloster, wie sollte das jemandem auffallen? Oh damals - du erinnerst dich?" "Wie könnte ich das vergessen? Es ist erst 3 Jahre her... und du warst schwer überfordert."

Zweifelnd betrachtet Schwester Cassandra den Garten. Also das Stück Land. Also den Wildwuchs mit einer zu großen unheimlich aussehenden Kiefer im Eingang und kleinen tot aussehenden Obstbäumen vor einer kleinen weißen Laube. "Das hier wird dein Reich.", meinte die Äbtissin freundlich.

"Bitte was?", Cassandra - von allen nur Cass genannt - schüttelte ungläubig den Kopf.
"Dein Reich. Du wirst es herrichten, du hast Zeit solange du brauchst und wenn es fertig ist, zeigst du es mir. Wir haben dir aufgeschrieben was du an Anzuchtpflanzen haben musst, das ist nicht viel. Du kannst es gestalten wie du magst. Wenn er so ist, dass du denkst, er ist Peraine würdig, kommst du zu mir. Du hast große Defizite bei den Pflanzen, Cassandra, du muss da was tun. Peraine Geweihte brauchen ein Grundwissen was Kräuter und Pflanzen angeht, dass weißt du genau. Du hast dich nun lange genug bei den Kranken versteckt oder in der Küche. Es an der Zeit sich noch weiter zu entwickeln.", sie lächelte wiessend

Cassandra nickte. Sie wusste es, es erschien ihr richtig und betrachtete das verwilderte Stück Land. Es sah... irgendwie vernachlässigt aus. Bedürftig, aber auch geheimnisvoll und voller Narben und Wunden. Womit man wohl anfangen sollte? Was tat man wohl zuerst? Es gab wohl mal ein paar Ackerflächen und dass, was eine Grasfläche sein sollte, durchsetzt von unbekannten Blumen. Eine Feuerstelle hinter dem Haus und eine Ecke voller Gerümpel. Sogar eine Art kleinen Teich - wohl eher gefüllt mit Schlamm war vor einem kleinen Gewächshaus.Dieses Land brauchte Liebe, dieses Land brauchte pflege und jemanden der sich kümmerte. Es war verlassen und sie würde sich darum kümmern, auch wenn sie sich immer noch fragte, ob die Pflanzen die dort das Beet bewuchsen eigentlich dahin sollten oder doch eher Unkraut waren.

Cassandra kehrte von ihrem Tagtraum zurück. "Gut, dann müssen wir wohl anfangen Platz zu schaffen, Regale zu tragen und zu lesen."



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23. Pra 1038 BF
Auf verschlungenen Pfaden - der Garten
Auf verschlungenen Pfaden - Neue Aufgaben


Kapitel 2

Autor: Aurora