Geschichten:Auf dem Weg nach Korgond - Antwort aus Viehwiesen
ich bin in der Tat fasziniert vom Bericht Eures Erlebnisses. Den Träumen wohnt bereits ad definitionem eine nicht unerhebliche Macht inne. Es wurde bereits oft von Fällen berichtet, in welchen Träume mit einer hellseherischen Gabe in Verbindung standen. Da sich solches Gedankenwerk jedoch für einen anständigen Adeligen nicht zu geziemen pflegt, will ich Euren Bericht lieber unter eine zwar unwahrscheinlichere, jedoch im Falle ihres Zutreffens recht brisante Theorie subsumieren. Historische Bände über das Wirken der Götter berichten, dass es manchmal titanische Wesenheiten oder gar die Götter höchstselbstens sind, welche über das Medium der Träume zu den Menschen und anderen Kultur schaffenden Wesen sprechen. Der Umstand, dass Ihr conditio sine qua non des Traumes ein Reliefstück fandet, lässt den Schluss darauf zu, dass möglicher Weise das Land selbst von uns verlangt, das Geheimnis von Korgond zu lösen. Sollte tatsächlich das Land selbst in der Lage sein, durch Träume zu uns zu sprechen (bei den Elfen ist solcherlei Gedankengut an der Tagesordnung), dann wären wir Narren, wenn wir uns dem widersetzten.
Nichts desto trotz sei ein Wort der Warnung ausgesprochen. Wir müssen lernen zu differenzieren, wann wir Auserwählte einer übergeordneten Macht sind und wann nur Opfer der Einflüsterungen des Bösen. Die Unterscheidung fällt selbst den gestandensten Persönlichkeiten schwer. Die Historie unseres Reiches kennt zahlreiche derer, die einem falschen Traum von der Macht zum Opfer fielen. Es ist daher an uns, gemeinsam zu forschen, aber immer ein waches Auge zu haben. Je näher wir der Lösung kommen, desto stärker werden die Verlockungen der Macht sein.
Ich in personam stehe Euch selbstredend jederzeit zur Analysis Eurer Erlebnisse zur Verfügung. Ich werde mich daher in Kürze auf den Weg in Eure schöne Baronie begeben. Zuvor habe ich lediglich ein unwesentliches alchemistisches Rätsel zu lösen. Die Tinktur versus dolorem aufgrund des Zahnens meiner Kinder weigert sich standhaft, die gewünschte Wirkung zu entfalten.
Mit den allerherzlichsten GrüßenAnaxios Illosos von Ochs
