Geschichten:Angespült - Bärfrieds Ankunft

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Ufer des Darpat nahe Gaulsfurt, 13.Rondra 1042 BF, 8:15 Uhr

Mehrere hundert Schritt entfernt von Can und Yanda kämpfte sich ein kleines, vollbesetztes Boot über den Darpat.
In ihm saßen drei Männer, einer in einfachen braun und dunkelgrünen Kleidern, einer in stählerner glanzvoll polierter Rüstung und einer in Lederrüstung gekleidet.
Die beiden Männer in Rüstung trugen grün-weiße Waffenröcke über ihren Harnischen. Der Mann in der Mitte, welcher keine Rüstung trug, ruderte, während der Mann in Platte stocksteif dasaß und sich mit der Linken an der Seite des kleinen Boots festkrallte und mit der Rechten seinen Anderthalbhänder umklammerte.
Er verfluchte innerlich das Wasser und seine Entscheidung die Rüstung nicht auszuziehen. Wenn das Boot kenterte würde er den Grund des Flusses betrachten können.

Bärfried und Gero waren von Bergthann aus kommend auf eine kleine Fischerhütte getroffen, dort sagte man ihnen, dass einige Stunden vorher ein junger Mann in einfacher Kleidung vorbeikam. Von der Beschreibung des Gesichts mit dem Oberlippen-Flaum und vor allem der beachtlichen Körperfülle, schien es sich um Orwin von Zackenberg zu handeln.
Der Fischer hatte angeboten die Männer ebenfalls übersetzen zu lassen und sich um die Pferde der beiden zu kümmern. Natürlich hatte Bärfried zugestimmt und die Frage von Gero, ob er seine Rüstung ausziehen wollte, abgewiesen.

Jetzt fuhren sie auf dem Darpat herum und Bärfried wünschte sich nichts sehnlicher als wieder festen Boden unter den Füßen zu bekommen. Da hob Gero seine Hand und deutete auf das Ufer: “Mein Herr, seht!”

Bärfried wurde aus seinen unwohlen Gedanken gerissen und blickte sich etwas orientierungslos um. Dann sah er zwei Gestalten am südlichen Ufer stehen und nickte seinem Waffenknecht zu.

“Bringt uns etwas über diesen Leuten an Land, guter Fischersmann! Ihr könnt dann umkehren. Eure Bezahlung erhaltet Ihr sobald wir zurückkehren.”

Der Fischer nickte nur knapp, steuerte dann ans Ufer und ließ das Boot in den weichen Schlamm gleiten.
Gero, der Mann in der Lederrüstung, stand auf und sprang von Bord, dann half er dem Ritter aus dem Boot. Sie verabschiedeten sich kurz von ihrem Fährmann, der über das abrupte Ende ihrer Bootsfahrt leicht verwundert war und liefen dann in Richtung der Frau in der Marineuniform und dem Mann in Kettenhemd und Schärpe. Schnell ließen sie den durchweichten Boden des Ufers hinter sich und blieben dann in einiger Entfernung stehen.

Bärfried hob die Rechte zum Gruße und rief: “Den Zwölfen zum Gruße, Rondra vor! Mein Name ist Bärfried von Hardenstatt! Erstgeborener des hohen Herrn zu Hardenfels, Wolfhelm von Hardenstatt! Ich bin ein Ritter des Mittelreichs und auf der Suche nach einem bestimmten Mann! Mit wem habe ich das vergnügen Bekanntschaft zu machen?” Gero schwieg und blickte die beiden Gestalten im Morast kritisch an, als er jedoch erkannte wer vor ihnen stand schmunzelte er etwas. Sein Herr schien mal wieder etwas mit der Tür ins Haus zu fallen und dabei das Wichtigste komplett zu übersehen…