Geschichten:Am Hofe des Kronvogtes - Ehre wem Ehre gebührt

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Hochnjerburg, Kronlande Njertal, Königlich Neerbusch, Rahja 1035 BF:

Leomar zeigte sich als fairer Verlierer und gratulierte Storko zu seinem Sieg. „Mein lieber Freund, Rondra und Phex waren Euch heute holt, meine Hochachtung! Das nächste Mal werdet Ihr nicht so viel Glück haben.“ Der Zweifelfelser zwinkerte Storko zu und rief seine beiden Knappen Gisborn und Morgana zu sich. Es war an der Zeit die unbequeme Rüstung abzulegen. Gedanklich war Leomar eh bereits bei den nun bevorstehenden Feierlichkeiten.

Nach dem Kampf stürmte sogleich Baron Debrek Rondrawin von Zweifelfels auf Storko zu und gratulierte ihm überschwänglich zu seinem Sieg. Der turniervernarrte Baron von Zweiflingen war am Vorabend mit seiner nicht minder ritterlichen Verlobten Emer Alara von Rallerspfort auf der Hochnjerburg eingetroffen, gemeinsam mit einer Hand voll Hausrittern und weiteren Familienmitgliedern. Debrek und Storko hatten sich im Laufe des Abends intensiv über die Lage in der Wildermark ausgetauscht, waren sich die beiden doch vor ein paar Monden am Hofe des Pfalzgrafen von Brücksgau begegnet und hatten das ein oder andere Scharmützel gegen marodierende Söldner und Raubritter bestritten. Das Familienoberhaupt der Familie Zweifelfels zeigte sich bestürzt über die unverändert chaotische Lage und versprach Storko bei Rondra ihn mit seinen Zweiflinger Grenzwächtern in seine Heimat zu begleiten um dazu beizutragen die göttergefällige Ordnung wieder herzustellen. Storko zeigte ich sichtlich dankbar für diese Angebot.

Storkos überraschender Sieg über Leomar hatte dem Edlen aus dem Wehrheimer Land viele anerkennende Blicke der Anwesenden eingebracht. Baron Allerich von Falkenwind klopfte ihm gar jovial auf die Schulter und gratulierte zu dem Sieg. Auch die Hausritterin der Erb-Baroness von Osenbrück trat an Storko heran. Finyara von Zweifelfels wirkte wie ein vollkommen gefertigtes Schwert von Meisterhand geschmiedet, gleichfalls schön wie tödlich. Ihre drahtige Figur, ihre streng nach hinten zu einem Zopf geflochtenen langen hellblonden Haare und ihr markantes Gesicht mit den hohen Wangenknochen strahlten eine Strenge aus, die ihren Gegenüber unwillkürlich Haltung annehmen ließ. Zu Storkos Überraschung entspannten sich sie Gesichtszüge der jungen Ritterin etwas als sie ihre Stimme erhob. „Meine Herrin richtet Ihre Glückwünsche aus. Ihr habt Euch ehrenhaft diesen Sieg errungen.“ Ohne auch nur eine Reaktion abzuwarten, drehte sich Finyara wieder ab und ließ einen etwas verwunderten Storko zurück.

„Darauf könnt Ihr Euch was einbilden, die Osenbrücker sind nicht dafür bekannt verschwenderisch mit Lob umzugehen.“ Hinter Storko war unvermittelt Leomir aufgetaucht, der Bruder des Neerbuscher Kronvogtes und Adjutant der Landrichterin von Waldstein. Der Landritter von Rallerstelz führte Storko aus dem Pulk der Zuschauer die im Burghof versammelt waren. „Auch ich gratuliere zu Eurem Sieg, was mich auch zu meinem Anliegen führt. Ich suche noch einen Schwertvater für meine jüngste Tochter Gisla und ich dachte dabei an Euch.“

„Euer Gesuch ehrt mich“, Storko war ehrlich gerührt und ein wenig stolz, die Zweifelfelser waren ja nicht irgendeine Familie, „nur ist die Wildermark nicht Garetien und noch immer ein gefährliches Pflaster. Was ich damit sagen will ist, sie wird nicht mir Samthandschuhen angefasst werden.“

„Ha, wir sind Zweifelfelser, wir stellen uns allen Widrigkeiten“, aus Leomirs Stimme klang purer Stolz, „genau aus diesem Grund möchte ich meine Tochter an Eurer Seite wissen und wenn mein eigen Fleisch und Blut ihren bescheidenen Anteil zu der Gloria Eurer Familie beitragen könnte, würde mich das mit Stolz erfüllen.“

„So sei es also!“ Mit einem kräftigen Händedruck besiegelten die beidem Männer ihr Übereinkommen.

Nun, da der Kampf vorbei war, verstreuten sich die adligen Herrschaften wieder. Einige begaben sich in den wildromantisch wuchernden Burggarten etwas unterhalb der eigentlichen Burg, wieder andere suchten vor der Mittagssonne Zuflucht im inneren der Hochnjerburg. Während sich also Leomars Gäste der rahjagefälligen Muße hergaben, besprach der Kronvogt die letzten Details mit seiner Kastellanin Thalia Elida von Feenwasser. Der heutige Tag musste einfach perfekt verlaufen...


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20. Rah 1035 BF zur mittäglichen Praiosstunde
Ehre wem Ehre gebührt
Schwertkampf unter Freunden


Kapitel 10

Autor: Bega, Spieler des Storko-von-Gernatsborn