Geschichten:Alte und neue Grafen 2

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Burg Obendruf lag in den ersten Strahlen Praios. Drego von Kupfergrab hatte sich früh gerüstet. Die Bauer hatten ihm von einigen Strauchdieben berichtet, die sich unweit der Siedlung herumgetrieben hatten und derer er sich noch vor deren Erwachen widmen wollte.

Er streifte einen schwarzen Waffenrock über, schließlich sollte seine Anwesenheit in Burg Obendruf möglichst lange verheimlicht bleiben und ritt los.


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"Celissa von Kupfergrab, Euer Hochgeboren."

Eine gutaussehende Dame, mit schulterlangem braunen Haar betrat den Feuersaal der Schwarzen Feste.

"Ich hatte nach Eurem Bruder Drego rufen lassen, bin aber sehr über Eure Anwesenheit erfreut. Nehmt Platz, Ihr habt sicher eine ungemütliche Reise hinter Euch - Praios hat sich heute wieder von seiner prachtvollsten Seite gezeigt."

Olruk griff den auf dem Tisch ruhenden Krug, schenkte der Edlen von Kupfergrab ein Glas Wasser ein und reichte es ihr.

"Mein Bruder ...", begann Celissa nachdem sie einen kräftigen Schluck genommen hatte um ihre ausgedürrte Kehle zu befeuchten, "... ist seit dem Überfall auf die Kutsche des Barons ...", Celissa zögerte kurz, "... des ehemaligen Barons, nicht wiedergekehrt. Er wurde unter den Toten jedoch nicht gefunden. Ich hoffe Herr Boron hat ihn verschont."

"Man berichtete mir, er war dem Baron, dem alten Baron", verschmitzt blichte Olruk in Celissas Gesicht, "nicht allzu wohl gesonnen?"

"Nun es war ihm wohl nicht genehm einem Zwergen dienen zu müssen. Dennoch war er sorgsam was seine Aufgaben als Junker betraf. Gorgan ist seit der Belehnung unserer Familie zu einem gewichtigen Faktor für Zagbar geworden."

"Schön, schön! Doch nun scheint er verschwunden? Wer soll also die Aufgaben Eures Bruders übernehmen?" Olruk hatte niemanden, den er mit der Verwaltung des Lehens beauftragen konnte. Diese neue Situation kam unerwartet und äußerst unpässlich, hatte er doch noch zu wenig Erfahrung, die Belange einer Baronie zu regeln.

"Ich, Euer Hochgeboren", Celissa blickte beschämt zu Boden, ob dieses hervorplatzenden Verhaltens.

"Und wieso haltet Ihr Euch dafür berufen?"

"Euer Hochgeboren werden sehr zufrieden mit mir sein. Ich habe die Belange Gorgans in Abwesenheit meines Bruders stets zu seiner Zufriedenheit gelenkt. Ich werde meine Familie würdig vertreten!"

Die letzten Wort trafen den Baron. Sich auf die Ehre seiner Familie zu berufen, empfand der Baron als eine würdige Rechtfertigung.

"Dann werde ich Euch fortan zur Junkerin von Gorgan ernennen. Seid ihr bereit mir den Treueeid zu leisten?"

"Ja Herr, das bin ich!"

"So schwöret, ..."